FAQs rund um das Thema Bogensport und Armbrust

YouTube-Videos für Einsteiger aus dem BogenSportWelt.de YouTube-Kanal

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Themenbereich: Allgemeines Wissen

Rücksende-Portal Deutschland

Richtig zurücksenden - so funktioniert‘s:

1. BSW-Retourschein herunterladen und ausfüllen.
2. Für Rücksendungen innerhalb Deutschlands für jedes Ihrer Pakete ein DHL-Rücksendeetikett automatisch mit dem Formular generieren lassen und ausdrucken.
3. Artikel bruchsicher verpacken und BSW-Retourschein beilegen.
4. Rücksendeetikett an das Paket anbringen.
5. Zur nächsten Postfiliale oder DHL-Packstation bringen.

Wichtig:

1. Bitte kontaktieren Sie uns vor einer Rücksendung unter support@bogensportwelt.de oder +49 3971 241960.
2. Sofern es sich um mängelfreie Ware handelt, sieht der Gesetzgeber vor, dass der Kunde die Rücksendekosten trägt. Für Rücksendungen innerhalb Deutschlands bieten wir Ihnen ab einem Warenwert von 20 Euro die Möglichkeit, das DHL-Retouretikett zu nutzen. Die Rücksendung erfolgt nur dann für Sie kostenfrei. Eine nachträgliche Erstattung von Portokosten kann nicht erfolgen.
3. Kleinere Artikel mit einem Warenwert unter 20 Euro wie beispielsweise Handschuhe oder Sehnen senden Sie uns bitte in einem frankierten und gepolsterten Umschlag auf normalem Postweg zu. In diesem Fall tragen Sie die Rücksendekosten.
4. Kunden außerhalb Deutschlands senden die Ware auf eigene Kosten zurück. Bei Sperrgutartikeln kontaktieren Sie uns bitte, dann erteilen wir unserem Logistikpartner einen Abholauftrag.
5. Handelt es sich um eine Reklamation, erfolgt die Retour natürlich vollständig auf unsere Kosten. Bitte kontaktieren Sie uns vorab!
6. Unfreie Sendungen verursachen enorme Kosten, wir bitten Sie daher, diese Versandart nicht in Anspruch zu nehmen, da diese Pakete grundsätzlich nicht angenommen werden und auf ihre Kosten retourniert werden.
7. Für jedes Paket Ihrer Rücksendung benötigen Sie ein eigenes DHL-Retoure-Etikett oder GLS-Retoure-Etikett. Füllen Sie die Anforderung bitte so oft aus, wie Sie Pakete verschicken müssen.

Hier finden Sie unser Retoureformular: Retoureformular als PDF-Download

Sie haben die Auswahl zwischen DHL und GLS.

DHL

Hier finden Sie das Anforderungsformular DHL-Retoure-Etikett für Rücksendungen innerhalb Deutschlands: Rücksende-Portal

Bitte beachten Sie bei mehreren Paketen: Jedes Paket benötigt ein getrennt beantragtes DHL-Retoure-Etikett (Retourenlabel)

GLS

Hier finden Sie das Anforderungsformular GLS-Retoure-Etikett für Rücksendungen innerhalb Deutschlands: GLS Retoure [external link - GLS]

Bitte beachten Sie bei mehreren Paketen: Jedes Paket benötigt ein getrennt beantragtes GLS-Retoure-Etikett (Retourenlabel)

Du bist mit unserer Bestellung zufrieden? Wunderbar, dafür haben wir gearbeitet.

Sollten wider Erwarten doch mal Probleme auftauchen, stehen wir dir gerne für Fragen telefonisch oder auch per Email zur Verfügung. Manchmal lassen sich kleinere Sorgen schnell und unkompliziert lösen.

Telefon:

03971-24196-0

Telefonzeiten:

Mo-Do 07:30-13:00 - Fr 07:30-13:00
Mo-Do 14:00-18:00 - Fr 14:00-16:00
Sa 09:00-15:00

Email:

support [@] bogensportwelt.de

Wenn eine Rücksendung nötig ist, steht dir unser Rücksende-Portal auf unsere Website zur Verfügung. Dort kannst du unser Retourformular sowie den kostenfreien DHL Retouraufkleber für die Rücksendung downloaden.

Für Rücksendungen nutze bitte: Retour National

Es ist wichtig, dass du unser Rücksendeformular (PDF) komplett ausfüllst. Nur so können wir die Rücksendungen schnellst möglich bearbeiten und dir deine gewünschte Ware zukommen lassen bzw. deine Vorstellungen erfüllen.

Sobald deine Bestellung an den Versanddienstleister übergeben ist, erhältst du im Laufe des Tages eine Versandbenachrichtigung per eMail von uns. In dieser Nachricht findest du Angaben zu deiner Bestellung, sowie die TrackingID deines Paketes und die Verlinkung zum gewählten Versandpartner. Über den Klick auf den Link, gelangst du direkt zur Sendungsverfolgung.

Mit der TrackingID kannst du natürlich auch direkt bei dem jeweiligen Versender tracken.

Themenbereich: Bogensportwissen

Das richtige Zuggewicht für den Einstieg auszuwählen ist gerade für unerfahrene Bogensportler nicht ganz einfach. Sowohl ein zu schwacher als auch ein zu starker Bogen können zu Fehlern führen. Der Bogen sollte nach dem Auszug mindesten 15 Sekunden gehalten werden können, ohne dass ein Zittern oder Verkrampfen eintritt. Erfahrene Schützen halten ihren ausgezogenen Bogen sogar zwischen 30 und 60 Sekunden, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

Es sollte außerdem bedacht werden, dass man den Bogen problemlos 15 bis 20 Mal hintereinander ausziehen kann, ohne sich körperlich zu überanstrengen. Die Wahl des Zuggewichts sollte regelmäßig überprüft und gegebenenfalls angepasst werden, um eine kontinuierliche Verbesserung der Leistung zu erzielen.

Grundsätzlich ist es am besten, das Zuggewicht durch Testen des jeweiligen Bogens festzulegen. Bereits bei den verschiedenen Bogenarten gibt es hier Unterschiede.

Es gibt jedoch eine Richtwerttabelle für Recurvebögen, die man als Empfehlung nutzen kann:

Empfohlene Zuggewichte:

Mädchen und Frauen:

  • 10-16 lbs. für Jugendliche bis 12 Jahre

  • 16-24 lbs. für selten Sport Treibende

  • 24-28 lbs. für Sportliche

  • 28-34 lbs. für aktive Sportlerinnen

Jungen und Männer:

  • 14-20 lbs. für Jugendliche bis 12 Jahre

  • 20-28 lbs. für selten Sport Treibende

  • 28-32 lbs. für Sportliche

  • 32-40 lbs. für aktive Sportler

  1. Spannschnur nutzen
    Wer seinen Bogen liebt und diesen möglichst lange schießen möchte, sollte seinen Bogen immer mit einer Spannschnur auf- und abspannen. Dies ist nicht nur Kräfte schonend sondern verlängert auch die Lebensdauer der Wurfarme. Spannschnüre gibt es wie Sand am Meer, die Nutzungsweise ist immer dieselbe. Übrigens müssen Compoundbögen nicht entspannt werden.

  2. Bogen bei längeren Schusspausen abspannen
    Dein Bogen muss nicht nach jedem Pfeil oder jeder Passe entspannt werden, aber bei längeren Schusspausen solltest du deinem Bogen schon eine Pause gönnen. Dadurch ist der Spannungs – und dadurch Leistungsverlust wesentlich geringer. Compoundbögen werden generell nicht abgespannt.

  3. Lagere deinen Bogen richtig
    Vor allem Holzbögen sollten nicht gespannt gelagert werden und schon gar nicht stehend in irgendeiner Ecke. Lang- und einteilige Recurvebögen sollten immer entspannt auf entsprechenden Halterungen hängend oder liegend lagern. Take-Down Bögen verstaut man am besten in Koffern oder Taschen. Compoundbögen lagern auch am Besten in entsprechenden Taschen bzw. Koffern.

  4. Schütze deinen Bogen vor enormen Temperaturschwankungen
    Lasse deinen Bogen auf keinen Fall im Hochsommer im heißen Auto liegen. Durch die kombinierten Materialien, welche sich bei verschiedenen Temperaturen ausdehnen, ist es nicht unüblich, dass die Wurfarme dann nicht mehr zu gebrauchen sind. Aber auch starke Temperaturunterschiede und das sofortige Schießen mit deinem Bogen solltest du vermieden.

  5. Schiesse deinen Bogen niemals ohne Pfeil
    Leerschüsse, wie sie im Fachjargon genannt werden, können für jeden Bogen „tödlich“ sein. Defekte am Bogen, welche durch einen Leerschuss verursacht worden sind, sind von der Garantie ausgeschlossen. Vor allem Compoundbögen sind hier sehr empfindlich. In den meisten Fällen sind die Cams betroffen eine Reparatur, falls möglich, übersteigt manches Mal sogar den Kaufpreis. Auch das Schiessen mit einem zu leichten Pfeil gleicht einem Leerschuss. Die Regel besagt: Das Mindestpfeilgewicht sollte 9 grain pro lbs Zuggewicht nicht unterschreiten.

  6. Nutze die richtige Standhöhe
    Nur eine optimale eingestellte Standhöhe sorgt für die optimale Energieübertragung zwischen Bogen und Pfeil. So werden der Bogen und auch die Sehne dauerhaft geschont. Die korrekte Standhöhe ist aber auch enorm wichtig für die richtige Schussperformance und das Abschussgeräusch.

  7. Schütze deinen Bogen vor Nässe
    Dein Bogen kann etwas Feuchtigkeit schon vertragen, ob Holz – oder auch Compoundbogen, vor jeder Einlagerung sollte dieser dennoch von dir sorgfältig abgetrocknet werden.

  8. Wachse deine Sehne regelmäßig
    Die Sehne hat vom Werk aus einen leicht klebrigen Film, welcher sie vorm austrocknen schützt und sie geschmeidig und elastisch hält. Damit die Sehne möglichst lange Zeit genutzt werden kann, sollte diese immer mal wieder mit Sehnenwachs behandelt werden. Wie du deine Sehne korrekt wachst kannst du hier nachlesen: (FAQ - Wie wachse ich meine Sehne?). Wichtig: eine defekte Sehne musst du sofort austauschen bzw. reparieren. Standardsehnen haben in der Regel eine Lebensdauer von 2.000-3.000 Schuss. Sollte deine Technik noch nicht perfekt sein und die Sehne öfter deinen Armschutz berühren, verkürzt dies die Lebensdauer der Sehne umso mehr.

  9. Kontrolliere regelmäßig deinen Bogen und alle Anbauteile
    Hierzu gehört an erster Stelle das Nachziehen aller Schrauben in regelmäßigen Abständen. Im besten Fall vor jedem Schießen. Durch die Vibration während des Schusses ist es nicht unüblich, dass sich Schrauben von Visier, Pfeilauflage oder Klicker lösen können. Der Schütze ist für sein Material verantwortlich und in der Pflicht regelmäßig alle Schrauben an seinem Bogen zu kontrollieren und bei Bedarf festziehen. Traditionelle Bögen wie Langbogen, Jagdrecurve oder Reiterbogen haben in der Regel keine Schrauben, welche kontrolliert werden müssen.

  10. Nutze deinen Bogen nur als Bogen
    Der Bogen ist ein Sportgerät und dient dazu, einen Pfeil zu beschleunigen. Ein Bogen ist weder eine Gehhilfe in Form eines Wanderstockes auf dem 3D Parcours, noch ein Pfeilsuchgerät für Grass oder Unterholz. Auch dient ein Bogen nicht als Stütze, wenn man an der Schießlinie wartet. Wenn du noch lange Freude an deinem Bogen haben willst, dann nutze ihn nur zu seinem eigentlichen Zweck: Pfeile fliegen zu lassen!

Neben Pfeil und Bogen wird für den Bogensport noch weiteres Zubehör benötigt. Bei einigen Zubehörteilen ist es sicherlich eine Frage des persönlichen Geschmacks, ob man es für notwendig erachtet oder nicht, beispielsweise bei Pfeilauflagen, Stabilsatoren oder Visieren. Auf anderes Zubehör, wie zum Beispiel Schutzkleidung, sollte nicht verzichtet werden.

Zur empfohlenen Ausrüstung zählen der Armschutz, der Fingerschutz (Tabs, Handschuhe oder Releases) und auch der Brustschutz. Schutzausrüstung gibt es sowohl in sportlichen und traditionellen Designs, die Schutzfunktion bleibt die selbe. Nur durch die Nutzung dieser, lassen sich blaue Flecken, blutende Wunden und dauerhaft körperliche Schädigungen vermeiden.

Grundsätzlich sind längere Bögen fehlerverzeihender beim Ablass, als die kurzen Varianten. Traditionelle Jagdbögen, insbesondere Jagdrecurves, sind im Regelfall jedoch deutlich kürzer (58 - 64 Zoll). Dadurch werden die Bögen aggressiver im Ablass und die Pfeile werden deutlich schneller. Historisch gesehen ist dies für die Jagd ein wesentlicher Vorteil. Aber auch heutzutage auf 3D Turnieren in anspruchsvollem Gelände ist dieser Vorteil durchaus angenehm.

Für Schützen mit langen Auszugslängen sind Jagdbögen schon nutzbar, jedoch ergibt sich ein deutlich kleinerer Sehnenwinkel an den Fingern. Aus diesem Grund sollten große Schützen schon zu den längeren Jagdbogenvarianten greifen, beispielsweise 62 oder 64 Zoll.

Sind längere Bögen den Kurzen zu bevorzugen? Nicht ganz. Mit etwas Übung lassen sich kurze Jagdbögen ebenfalls sehr gut schießen und man kommt mit ihnen um einiges besser durchs Unterholz.

Grundsätzlich muss hier die Genehmigung des Grundstückseigentümerseingeholt werden.

Auf euren privaten Grundstücken und auf Gelände, dass für das Bogenschießenausgewiesen ist, dürft ihr schießen. Die Pfeile dürfen natürlich das Grundstück nicht verlassen.

Ihr als Schütze habt die Verpflichtung, Verletzungen an Mensch und Tier und Beschädigungen an Gegenständen zu vermeiden.

Denkt daher immer daran, wie weit ein Pfeil fliegen kann.

Dieser Test zeigt den Einschlagwinkel des unbefiederten Pfeils, geschossen aus einer kurzen Entfernung auf eine weiche Scheibe. Von der Seite betrachtet ist die Nockpunktüberhöhung zu erkennen:


Testbedingungen:

  • Auflage weich; Styropor Klotz (aus einem Stück)
  • Abstand zwischen 5 und 6 Meter
  • Pfeilsätze unbefiedert
  • Abschusshöhe horizontal

In der Praxis treten selbstverständlich auch Kombinationen aus verschiedenen Störgrößen auf, die ebenfalls analysiert und abgeleitet werden. Es sind die Winkel aus Seite & Front in Betracht zu ziehen und auszuwerten.

Wir als Bogenschützen haben eine besondere Verantwortung im Umgang mit Pfeil und Bogen. Aus diesem Grund sollte sich auch jeder Schütze mit den Rechten und Pflichten im Bogensport auseinandersetzen. Dabei ist es weniger wichtig ob man diesen Sport als Entspannung auf dem privaten Grundstück betreibt oder ob man einem Schützenverein beitritt. Was wir in Deutschland als Bogenschützen dürfen und was nicht, ist durch verschiedene Gesetze geregelt.

Ist der Bogen eine Schusswaffe?

In der Anlage 1 zum Waffengesetz ist eine Schusswaffe wie folgt definiert: Nummer 1.1 der Anlage 1 zu §1 Absatz 4 WaffG: Schusswaffen sind Gegenstände, die zum Angriff oder zur Verteidigung, zur Signalgebung, zur Jagd, zur Distanzinjektion, zur Markierung, zum Sport oder zum Spiel bestimmt sind und bei denen Geschosse durch einen Lauf getrieben werden.

Waffengleichgestellte Gegenstände:

Nummer 1.2.2 der Anlage 1 zu §1 Absatz 4 WaffG: Den Schusswaffen stehen gleich tragbare Gegenstände, bei denen bestimmungsgemäß feste Körper gezielt verschossen werden, deren Antriebsenergie durch Muskelkraft eingebracht und durch eine Sperrvorrichtung gespeichert werden kann (z. B. Armbrüste)

Der Bogen besitzt weder einen Lauf, noch eine Sperrvorrichtung zur Speicherung von Energie. Ergo ist der Bogen weder eine Waffe noch ein waffengleichgestellter Gegenstand im Sinne des gültigen Waffengesetzes.

Bögen und die dazu gehörigen Pfeile sind Spiel- und Sportgeräte. Das Bogenmodell (Recurve-, Lang- oder Compoundbogen) spielt dabei keine Rolle. Die unter §4 des Waffengesetzes formulierten Voraussetzungen für den Erwerb einer Waffe sind für Bogenschützen somit irrelevant.

Pfeil und Bogen dürfen in Deutschland ohne Alterseinschränkungen und ohne eine Eignungsprüfung benutzt werden. Eine gewissenhafte Nutzung und der sichere Gebrauch sollten dabei selbstverständlich sein um mögliche Personen- und Sachschäden zu vermeiden. Dies gilt für Kinder als auch für Erwachsene.

Wie bei vielen anderen Produkten auch, gibt es bei Compoundbögen eine Vielzahl an Formen, Größen und Farben. Wenn Sie neu im Bogensport sind, werden wir Ihnen mit diesem Guide helfen, den für sich besten Bogen ausfindig zu machen.

Wenn Sie noch nicht vertraut sind mit den einzelnen Komponenten des Compoundbogens, schauen Sie sich bitte die folgende Abbildung an, welche die jeweiligen Einzelteile eines Compounds zeigt und beschreibt.

Preis vs. Performance

Sie können alles haben, nur eben nicht in einem Bogen. Bevor Sie sich einen neuen Bogen zulegen, müssen Sie leider verstehen, dass man nicht alles haben kann (Sorry!). Compoundbögen haben einfach zu viele verschiedene Charakteristiken. Die meisten Bogenschützen wollen einen Bogen, der eine atemberaubende Performance, einen seidig geschmeidigen Auszug, kaum Handschock, eine gute Wand und ein hohes Let-Off vorzuweisen hat. Natürlich muss der Bogen auch extrem leicht, kompakt, ästhetisch, leise, vergebend, einfach einzustellen, einfach zu tunen und vor allem bezahlbar sein. Diesen Bogen gibt es nur nicht. Wenn Sie sich für einen Bogen mit bestimmter Charakteristika entscheiden, müssen Sie wahrscheinlich andere opfern. Beispielsweise sind sehr schnelle Bögen weniger fehlerverzeihend, Bögen mit Hardcore Parallel Limbs aufgrund der Griffstückgröße eher schwer usw. Also müssen Sie sich vorab entscheiden, welche Eigenschaften für Sie am Wichtigsten sind und suchen sich dementsprechend einen Bogen, der diese Kriterien am ehesten erfüllt.

Geniale und wilde Maschinen. Denken Sie nicht, dass ein High Permformance Bogen mit 350fps Pfeilgeschwindigkeit „einfach schneller“ ist als ein „lahmer“ 310fps Bogen. Ein Compoundbogen ist ein Tool, welches nicht mit Batterien oder Akkus geladen wird oder gar Kompression nutzt. Es ist ein simples, von Hand betriebenes Werkzeug, welches eine zugeführte Energie in eine andere konvertiert. Muskelkraft wird durch ausziehen der Sehne in den Wurfarmen gespeichert. Sobald Sie auslösen, wird die gespeicherte Energie der Wurfarme auf den Pfeil übertragen. Das Verhältnis vom Energie-Input zum Energie-Output ist proportional (obwohl mit weit weniger als 100% Effizienz). Wenn ein Compoundbogen also schneller ist, dann nur, weil Sie diesem mehr Muskelenergie zugeführt haben. Und egal wie toll oder genial oder gar teuer Ihr Bogen ist, dieses Prinzip lässt sich nicht umgehen. Der Compoundbogen wird nicht mehr Energie abgeben können, wie in den Wurfarmen gespeichert ist. Es kann nun mal nicht jeder 350fps erreichen, egal was in der Broschüre steht, egal was Ihr „lieblings Promi Hunter“ sagt. Es geht einfach nicht, weil Bögen immer noch den Gesetzen der Physik unterliegen. Je schneller der Bogen sein soll, desto mehr Aufwand müssen Sie betreiben um ihn auszuziehen.

Preise

Die Flagschiffe für’s unbegrenzte Budget. Wir wollen uns mit der Preisgestaltung beschäftigen, bevor wir auf die Technik eingehen. Freuen Sie sich darüber, wenn Sie ein großes Budget für Ihre Ausrüstung zur Verfügung haben und kaufen sich ein Topmodell des gewünschten Herstellers. Die Flagschiffe kommen mit dem neuesten Schnickschnack, den besten Performance Spezifikationen, den coolsten Designs und bringen natürlich eine imposante Signatur für Ihren Bogensportforen-Account. Diese Bögen sind generell für 800 bis 1200 Euro zu haben. All Ihre Freunde werden beeindruckt sein und Sie werden es aller Voraussicht nach lieben. Die Topmodelle repräsentieren die Besten ihrer Art und sehr fabulös. Das einzige Problem: Oftmals neigen diese Modelle zu aggressiven Designs mit extremen Pfeilgeschwindigkeiten (wenn auch nicht immer). Also sollten Einsteiger wirklich vorsichtig sein. Aber, Flagschiffe sind auch einfach fabelhaft. Die heißesten Trends, die neuesten Innovationen – genau das repräsentieren diese.

Herstellungskosten eines Compoundbogens. Einen Compoundbogen zu entwerfen und herzustellen ist nicht so leicht. Wenn das Design erst mal steht und die Produktion beginnt, lief bereits ein riesig, aufwändiger Prozess ab um überhaupt erst mal so weit zu kommen. Aluminium muss sehr sorgsam geformt werden indem man es gießt, fräst, oder auch schmiedet um es anschließend nutzen zu können. Dann müssen die Teile entgratet, eloxiert, lackiert oder in spezielle Farbbäder getaucht werden um das jeweilige Finish zu erhalten. Nicht zu vergessen, dass noch einige Bohrungen gesetzt werden müssen, um später auch mal Zubehör anbauen zu können. Dazu braucht jeder Bogen Wurfarme, Kabel & Sehnen, Schrauben, Lager und Buchsen. Wenn man endlich alles beisammen hat, kann sich ein Techniker mit dem Zusammenbau auseinandersetzen und den Bogen schlussendlich testen. Dieser Prozess kann vom Start der Planung bis zum ersten Schuss viele Monate in Anspruch nehmen. Natürlich helfen moderne Techniken und automatisierte Maschinen, die Preise auch vorab im Blick halten zu können.

Das Spiel mit den Patenten. Bevor ein Bogen überhaupt gebaut werden kann, wird viel Geld nur für Patentrechte bezahlt. Einige Firmen halten Patente auf wichtige Bauteile, die einfach unerlässlich sind, wie zum Beispiels Kabelgleiter, schwenkbare Wurfarmtaschen, integrierte Dämpfer, Sehnenstopper und so weiter. Die Liste ist ohne Frage um ein vielfaches erweiterbar. Praktisch alles, was an einem Compoundbogen verbaut ist, lässt sich patentieren und wenn ein Unternehmen den gesetzlichen Anspruch auf ein Designmerkmal oder den Prozess durch welchen dieses entsteht geltend macht, muss der Hersteller, sofern er diese Teile verbauen möchte, eine Lizenzgebühr pro Bogen zahlen. Irgendwie ein schmutziges Spiel, aber die Hersteller spielen dieses sehr gut. Für Einige bietet das einen klaren Produktionsvorteil, wenn sie in Besitz der Patente sind – und ganz nebenbei ist es natürlich auch eine riesige Einnahmequelle. Für die „Big Player“ am Markt zu verkraften, aber was ist mit weniger großen Herstellern? Für sie ist das ein Doppelschlag! Die Produktionskosten steigen dank der Lizenzgebühren und diese fließen auch noch an die Konkurrenz.

Camo und Farbe der Bögen im Allgemeinen. Die Hersteller zahlen ebenfalls Gebühren für die beliebten Camo Pattern. Realtree und Mossy Oak sind nicht kostenlos zu nutzen. Wenn man sein Produkt also in den genannten Mustern anbieten möchte, müssen Lizenzgebühren an die Ersteller und Rechteinhaber gezahlt werden. Und das ist nicht gerade günstig! Die Kosten summieren sich also auf die schon vorhandenen Produktionskosten zuzüglich einer eventuellen Abgabe für genutzte Patente. All das macht einen Bogen wahrlich nicht günstiger. Realtree und/oder Mossy Oak nicht anzubieten ist aber nur selten eine Alternative für die Hersteller, da der Bogen dann in den Augen vieler Kunden signalisiert, „billig“ zu sein. Ob das richtig oder falsch ist sei mal dahingestellt. Ohne die neuesten Tarnmuster kommt es zu einem automatischen Wert-Nachteil auf dem Markt. Daher sind die meisten Bögen eben in jenen Mustern verfügbar oder es werden eigene Muster kreiert wie zum Beispiel Skullworks, Lost Camo und BlackOps.

Ende der willkürlichen Preise. Vor Jahren war die Preispolitik von Compoundbögen fast verwunderlich. Waren in einem Jahr alle leichten Bögen teurer, waren es im nächsten Jahr die Modelle mit kürzesten Achslängen. Dann alle Bögen mit Roller Guard Kabelgleiter-Systemen etc pp. Was immer in der aktuellen Saison „hot“ zu sein schien, wurde mit einem Premium-Preisschild versehen. Heute ist das zum Glück anders. Preise werden nicht mehr gemacht, weil Bögen lang, kurz, leicht oder schwer sind oder weil sie eine En-Vogue Funktion haben. Heute scheinen die Modelle auf ein Kostenmodell bepreist zu sein und wir denken, dass dies eher fair und realistisch ist.

Fazit. Je nach Komplexität des Designs, Anzahl der Produktionsschritte, genutzter Patente, verwendeter Farben / Muster inkl. dazugehöriger Anwendungsverfahren, Entwicklungs- und Montagekosten kann der Herstellungspreis eines Compoundbogens variieren. In der Regel sollten die Kosten zwischen 150 und 300 Euro pro Stück liegen. Die Kosten steigen jedoch, sobald man vom „Standard“ abweicht, indem beispielsweise lange Mittelstücke verbaut werden oder diese mehr Cut-Out's vorweisen. Ganz zu schweigen von sehr teuren Carbon-Mittelstücken. Dann sind da noch die Accessoires. Gravierte Griffschalen, 2-farbige Sehnen, Gummidämpfer etc. All das lässt uns die eigentlichen Herstellerkosten wirklich nur erahnen.

Beispiel für Preisstrukturen


BEAR ATTITUDE – 309 Euro



BEAR CRUX – 429 Euro



BEAR TRAXX – 559 Euro



BEAR ARENA 30 – 719 Euro


Gut zu sehen ist, wie sich die Systeme unter den Modellen im Preis widerspiegeln. Die oberen 3 Modelle sind mit Standard Kabelgleitern versehen. Der Arena hat hingegen den neuesten und modernsten Cable Guard. Ähnlich ist es mit den dualen, verstellbaren Sehnenstoppern, die erst in den Mittel- bis Oberklassen zum Zuge kommen. Ebenfalls verändert sich das Design des Risers. Dieser ist bei zunehmendem Preis mit mehr Cut-Outs versehen. Dies dient der Gewichtsreduzierung. Alles in Allem sind teurere Bögen mit den neuesten Designs und Innovationen geschmückt.

Wissen Sie was? Statistisch gesehen ist der Anteil von verkauften Topmodellen mit unter 10% im Compoundbogensegment eher gering. Gefragt sind vor Allem Einsteiger- und Mittelklassemodelle. Der normale Schütze gibt im Durchschnitt 550 bis 800 Euro pro Bogensetup aus. Ready to Shoot und inklusive Pfeilen. Verständlich, denn nicht jeder möchte 1200 Euro nur in den Bogen investieren – und muss es auch nicht. Die Bestseller waren und sind Modelle wie der Diamond Infinite Edge, PSE Stinger, Hoyt Ignite und Powermax. Ohne Frage, der ProComp Elite und der Carbon Defiant sind hervorragende Modelle, aber Geld wächst eben nicht auf Bäumen.

Nicht jeder Hersteller kann es (sich leisten). Modelle um 300 Euro sind besser als Sie denken. Wenn ein Compound die grundlegenden Spezifikationen erfüllt (moderne Geometrie, Single- oder Hybrid Cam System, gutes Finish und IBO Geschwindigkeiten von +300fps) und in diesem Preissegment liegt, wird es garantiert ein Bestseller. Doch auf diesem Schlachtfeld, lassen sich nur jene Firmen ein, die über ein top Kostenmanagement verfügen und eine sehr gute Patentstrategie verfolgen. Nur so lassen sich diese Preise, die nah am Großhandelspreis liegen, realisieren. Aber warum werden Bögen, auf die es keine oder maximal kaum Marge gibt, überhaupt angeboten? Konkurrenz belebt das Geschäft. Bevor man keinen Bogen released und dieses Feld anderen Herstellern überlässt, wird auf Marge verzichtet. Das Ganze kann man dann als eine Art Werbung oder Investition in die Markentreue betrachten. Denn wenn man erst einmal das Einstiegsmodell zu Hause hat und dieses gefällt, wird meistens auch der Premiumbogen vom selben Hersteller sein. Eine Win-Win Situation – außer für die Hersteller, die keinen Bogen zum selben Preis anbieten können.

Was kann man erwarten? Man sollte keine zu große Auswahl erwarten, da es nur eine handvoll dieser Bögen gibt. Ein 300-Euro-Bogen hat typischerweise eine moderne Form, eine relativ hohe Standhöhe, eine moderate Achslänge und Pfeilgescheindigkeiten von nicht mehr als 305-315fps. Sie haben nicht viele Premium Accessoires, aber ein paar. Und ein weiter Vorteil ist, dass die Bögen nicht aggressiv sind und somit zur einfachen Handhabung neigen. Sie sind ruhig im Abschuss und nach Abhängigkeit vom Limb-Design meist auch mit sehr geringem Handschock versehen.

Top Class Modelle. Ab rund 900 Euro gibt es kaum Preislogik, die den Verlaufspreis rechtfertigt. Es scheint, als würden die Preise willkürlich springen – oftmals aus keinem ersichtlichen Grund. Natürlich gibt es Schützen, die an „du bekommst das, was du bezahlt hast“ Mantra glauben und daraus resultierend automatisch besser schießen würden. Allerdings ist immer noch der Schütze selbst für seine Resultate verantwortlich, der Bogen dient in diesem Falle nur als Werkzeug. Keine Frage, Top of the Line Modelle bringen, wie weiter oben beschrieben, viele Vorteile und neueste Technologien mit sich, allerdings ist allein deshalb noch kein Schütze Turniersieger. Wenn Sie sich für so ein Modell entscheiden – kein Problem. Kommen Sie vorbei oder rufen Sie an. Wir würden uns sehr freuen Ihnen ein paar Modelle zu vorzustellen!

Premium Sponsoring. Dennoch ist es ratsam, gerade Bögen im obersten Preisregal gründlich zu vergleichen. Quasi Euro für Euro, Feature für Feature abwägen, in wie weit sich der Kauf für Sie lohnt. Es gibt einige Hersteller, die einfach denken, dass Ihre Bögen mehr wert sind als andere und schrecken nicht davor zurück sich den Namen und all das Prominenten-Sponsoring mitbezahlen zu lassen. Gutes Marketing ist ein Weg zum Erfolg, schließlich ist ersichtlich, wie schnell man von der Industrie „hypnotisiert“ wird ;)

Das richtige Setup

Der Effekt der Auszugslänge. Je länger der Auszug, desto länger ist der Weg der Pfeilbeschleunigung – und desto schneller wird der Bogen sein. So sind es ungefähr 10fps pro Zoll. Wenn Sie also einen Bogen nach IBO mit 300fps bei einer Auszugslänge von 27 Zoll schießen, sind es letztendlich 30fps weniger. Allerdings sollte man nicht auf die Geschwindigkeit absehen, sondern auf den passenden Auszug. Falls Sie 1,80m groß sind, wäre es ja lächerlich sich einen Schuh in 46 zu kaufen, wenn Sie nur Größe 43 benötigen und ebenso ist es bei den Bögen. Es macht keinen Sinn, sich einen Compound mit 30 Zoll Auszug zu kaufen, wenn 27 oder 28 Zoll wesentlich besser passen. Natürlich hätten Sie mit 30 Zoll Auszug einen höheren Speed, aber der Verlust von Komfort und Kontrolle wiegt viel schwerer. Daher sollte der Auszug vorab genau bestimmt werden, denn ein schnelles „Miss“ ist nicht beeindruckender als ein „Miss“ mit weniger Speed.

Ihren Auszug ermitteln Sie am besten, indem Sie Ihre Spannweite messen. Strecken Sie dazu im lockeren Stand beide Arme seitlich aus, ohne zu überstrecken und messen von Fingerkuppe zu Fingerkuppe der Mittelfinger.

Teilen Sie das Ergebnis durch 2,5 und nochmals durch 2,54 um Ihren Auszug in Zoll zu erhalten. In der Regel wird dieser abgerundet.

Das Zuggewicht. Das primäre Verfahren zur Erhöhung der gespeicherten Energie ist es, einen Bogen mit einem maximal höheren Zuggewicht zu schießen. Während alle anderen Bauteile am Bogen die Selben sind, wird ein 70lbs Bogen mehr Energie in den Wurfarmen speichern und wieder abgeben als es ein 60lbs Modell tun würde. Vorab sollten Sie sorgfältig überlegen, welches Zuggewicht für Sie das Richtige ist. Das maximale Zuggewicht des Bogens wird in der Regel über die Steifigkeit der Wurfarme bestimmt. Selbstverständlich gibt es die meisten Modelle in einer Vielzahl von Zuggewichten, die gängigsten Modelle sind aber mit 60lbs und 70lbs Wurfarmen ausgestattet. Dazu lassen sich die Zuggewichte um mindestens 10lbs reduzieren. Mit einem 70lbs Compound können also alle Zuggewichte innerhalb des zulässigen Bereichs eingestellt werden - beispielsweise 61, 63 oder 65lbs. Die Performance des Bogens bleibt in jedem Falle nicht gleich, da diese mit oder nahe dem Maximalzuggewicht am Effizientesten ist.

Das Zuggewicht – Auswirkungen auf die Pfeilgeschwindigkeit. Bögen mit höherem Zuggewicht benötigen steifere, schwerere Schäfte. Aufgrund des Mehrgewichts sind die Pfeile, nach IBO Standards, nicht unbedingt schneller, schlagen aber mit mehr Wucht ein. IBO Standards setzen 5gr Pfeilgewicht pro Pfund voraus. Daraus ergibt sich bei 70lbs ein Pfeilgewicht von 350gr um den Pfeil (sicher) schießen zu können; bei 60lbs sollten es dann nicht weniger als 300gr sein und so weiter…

Empfohlene Pfeilmindestgewichte nach IBO:

  • 80lbs = 400gr
  • 70lbs = 350gr
  • 60lbs = 300gr
  • 50lbs = 250gr

So wundert es nicht, dass nach IBO Standards das 60lbs Modell kaum langsamer als das70lbs Modell ist.

Messungen nach IBO (International Bowhunting Organization). Um verschiedenste Bögen vergleichen zu können ist eine Norm notwendig. Die meisten Bögen werden nach IBO gemessen. Es ist also erforderlich immer dieselben Testbedingungen zu schaffen und diese sehen wie folgt aus.

  • Zuggewicht: 70lbs
  • Auszugslänge: 30 Zoll
  • Pfeilgewicht: 350gn

Das sind die Basics. Die Unterschiede der Bögen ergeben sich nun aus anderen Bauweisen und Designs (Standhöhe, Cam-Typ, Bogeneffizienz usw) – alles in allem klingt es also nach einem fairen Vergleich.

Da die meisten Hersteller Ihre Bögen jedoch selbst testen und auswerten, schaffen Sie sich ein paar Vorteile. Sie verwenden unbefiederte Schäfte, blanke Sehnen (ohne Nockpunkt, Peep Sight und Silencer), stellen das möglichst niedrige Let-Off ein und schießen mit Drop Away Pfeilauflagen.

Ebenso können die Hersteller ein paar fps rausholen indem der Bogen etwas „over drawed“, also zu weit ausgezogen wird. Dazu wird oftmals das beste Testresultat und nicht das durchschnittliche Ergebnis angegeben. Fakt ist, dass etliche Bögen unter selben Bedingungen getestet wurden und die angegeben Geschwindigkeiten NIE erreicht oder überschritten wurden – egal von welchem Hersteller. Es gibt natürlich einige Hersteller bei den es weniger abweicht als bei anderen, dennoch fehlen bei den meisten Bögen 10-20fps vom angegeben IBO Speed.

Limits von Compounds. Da das hauptsächliche Kaufkriterium der Speed ist, wollen wir erstmal wissen wo dieser herkommt, daher beginnen wir mit dem Thema Energie.

Zuerst muss man verstehen, dass der Bogen selbst keine Energie erzeugt, denn er konvertiert diese nur. Damit ist der Energielieferant immer noch der Mensch. Im Allgemeinen kann man sagen, dass mehr Pfeilgeschwindigkeit mehr Aufwand bzw. Kraft im Ausziehen des Bogens erfordert. Ein Compoundbogen ist also ein simples (aber trotzdem sehr filigranes) Gerät, das Energie speichert, welche vom Schützen geliefert wird. Beim Auslösen wird die gespeicherte Energie auf den Pfeil übertragen. Somit ist es leider nicht möglich mehr Energie rauszuholen, als zuvor „reingesteckt“ wurde – daran ändert bedauerlicherweise auch High-Tech-Engineering nichts.

Energiespeicherung und –freigabe. Wenn Sie die Sehne des Bogens ausziehen, werden die Wurfarme nach innen gedrückt. Die Energie, die Sie zugeführt haben, wird als potentielle Energie in den Wurfarmen gespeichert bis Sie die Sehne loslassen. Beim Auslösen wird die potentielle Energie aus den Wurfarmen als kinetische Energie auf den Pfeil übertragen – die Wurfarme gehen ebenso wie die Sehne zurück in die Normalstellung. Klingt eigentlich ziemlich simpel. Aber eine sorgfältige Untersuchung über den Vorgang wie die Energie gespeichert und freigesetzt wird, ist es, was dem Bogen den eigentlichen Charakter verleiht. Dies sollten Sie beim nächsten Bogenkauf berücksichtigen. Es gibt eigentlich nur 2 Faktoren, die die Power des Bogens bestimmen.

  1. Die Menge an Energie, die in den Wurfarmen unter Vollauszug gespeichert werden kann
  2. Die Höhe dieser Energie die erfolgreich auf den Pfeil übertragen werden kann (Effizienz)

Die verschiedenen Camtypen

Moderne Compoundbögen kommen mit einer Reihe verschiedener Camtypen. Während sie alle ein ähnliches mechanisches Ziel verfolgen, hat jeder Camtyp seine positiven wie negativen Eigenheiten.

Single Cam. Oftmals auch als One Cam System oder Solocam bezeichnet sind diese Modelle mit einem Cam versehen, oben befindet sich nur ein Rad. Single Cam Bögen sind in der Regel leiser im Abschuss und vor allem leichter zu warten als 2-Cam Systeme, da es nicht nötig ist, die Cams zu synchronisieren. Es sind selbstredend nicht alle Single Cam Bögen gleich – es gibt gute und weniger gute Modelle. Einige generieren extrem schnelle Pfeilgeschwindigkeiten und verhalten sich eher aggressiv, andere sind einfach geschmeidig. Grundsätzlich liefern die meisten Single Cam Bögen aber hohe Präzision und bieten vor allem eine Gute Wand unter Vollauszug. Die Zuverlässigkeit eines Single Cam Modells macht es zu einem respektierten und sehr beliebten System.

Hybrid Cam. Das Hybrid Cam System besteht aus zwei asymmetrischen Cams, einem Control Cam oben und einem Power Cam unten. Das Original stammt ursprünglich von Darton Archery, seit Hoyt’s Cam ½ von 2003 steht es aber erst so richtig im Rampenlicht. Hybrids erfordern weniger Tuning als traditionelle Twin Cam Bögen, es wäre jedoch überzogen zu sagen, dass sie nicht getuned werden müssen. Dazu müssen die Cams für ein Höchstmaß an Performance getimed werden. Ein Großteil der Modelle mit Hybrid Cam System sind schnell und bieten dabei eine erstaunlich geringe Geräuschentwicklung.

Binary Cam. Vorgestellt von Bowtech als neues Konzept in 2005 ist das Binary Cam ein modifiziertes 3-Zug Dual Cam System. Anders als bei anderen Systemen mit Split Kabel ist dieses System mit 2 Cam-zu-Cam Control Kabeln versehen. Daher ziehen die Cams nicht am gegenüberliegenden Wurfarm, sondern am gegenüberliegenden Cam. Dieses „freischwebende“ System erlaubt es den Cams automatisch eine eventuelle Unwucht der Wurfarm Delexion oder eine Ungleichheit der Kabel-/Sehnenlängen auszugleichen. Technisch erzeugt dieses selbst-korrigierende System also keinerlei keine Timing-oder Synchronisierungsprobleme. Dadurch haben Binary Cams in der Industrie einen richtigen Schub bekommen – sie sind sehr schnell und vor allem einfach zu tunen. Ironischerweise ist die aktuelle Version es Binary Cams, das „Overdrive Binary“, nun kein „freischwebendes“ Cam-zu-Cam Control Kabelsystem mehr, sondern ein System mit 2 Split Kabeln, die am oberen und unteren Wurfarm befestigt sind. Der Vorteil ist die komplette Behebung des Cams Leans. Es sieht nun zwar aus wie ein Twin Cam System – ist es aber nicht…

Twin Cam. Oftmals auch als Two Cam oder Dual Cam System bezeichnet. In diesem System sind zwei exakt symmetrische Cams in runder oder elliptischer Form verbaut. Wenn die Cams richtig synchronisiert sind, liefert dieses System ein Maximum an Präzision und sehr gute Geschwindigkeiten. Allerdings benötigt das Twin Cam System mehr Zeit zum Warten und Tunen als die anderen um gleichbleibende Ergebnisse der Extraklasse zu ermöglichen. Einfacher wurde es allemal durch die modernen Sehnengarne, die kein Kriechen der Sehne zulassen. Ein kleiner Nachteil liegt in der etwas höheren Geräuschentwicklung im Vergleich zu Single oder Hybrid Cam Bögen. Nach wie vor schwört ein Großteil der Turnierschützen aufgrund seiner exzellenten Präzision auf dieses System.

Eine gängige Regel um den optimale Festigkeit der Nocke auf der Sehne zu ermitteln lautet wie folgt:

Der Pfeil wird eingenockt und wird nach unten hängen gelassen. Der Pfeil sollte nicht runterfallen. Wenn jetzt leicht auf die Sehne geklopft wird, sollte der Pfeil sich lösen. Hierbei ist es jedoch Geschmackssache, wie stark geklopft werden muss, beziehungsweise wie leicht der Pfeil sich löst.

Mit diesem Verfahren kann man also die Nocke und die Sehne sehr gut aufeinander abstimmen.

Aber was soll man machen, wenn der Pfeil zu locker sitzt? Hier kann schon eine kleine zusätzliche Wicklung mit Sehnengarn (alternativ kann auch ein normales Nähgarn) Abhilfe schaffen.

Bei zu fest sitzenden Nocken kann mit sehr viel Fingerspitzengefühl und Wärme die Nocke etwas geweitet werden.

Die Zughand wird im Bogensport durch die sehnenziehende Hand bestimmt. Halte ich den Bogen in der linken Hand und ziehe die Sehne mit der rechten Hand aus, so nutze ich einen Rechtshandbogen. Ziehe ich die Sehne mit der linken Hand, schieße ich einen Linkshandbogen.

Die richtige Pfeillänge zu bestimmen ist überaus wichtig. Nur mit der richtigen Länge der Pfeile vermeidest du Verletzungen und hast die Chance optimale Ergebnisse zu erzielen. Ist der Pfeil zu kurz, kann dieser vom Bogen oder der Hand rutschen und zu schweren Verletzungen führen.

Ein wesentlich zu langer Pfeil kann den Schützen dazu verleiten, den Bogen zu überspannen, zudem ist der Pfeil dann zu schwer und langsamer im Flug.
Aus diesem Grund gilt: Ein Pfeil sollte immer so kurz wie möglich, aber so lang wie nötig sein.

Deine benötigte Pfeillänge richtet sich nach deinem persönlichen Auszug (siehe hierzu FAQ persön. Auszug).

Hast du bereits einen Pfeil der von der Länge zu dir passt, kannst du seine Länge wie folgt bestimmen:

  • Länge ab Nockboden: Der Pfeil wird von der Sehnenkerbe (wo die Sehne an der Nocke sitzt) bis zum Schaftende (ohne Spitze) gemessen.
  • Länge ab Schaftende: Es wird der reine Schaft gemessen, ohne Spitze und ohne Nocke

Da die Länge eines Pfeils üblicherweise in Zoll angegeben wird, muss dieser Wert noch umgerechnet werden: 1 cm entspricht 0,39 Zoll, 1 Zoll entspricht demnach 2,54cm

Zoll (Inch) Zentimeter
Zoll (Inch) Zentimeter
22 55,88
28,5 72,39
22,5 57,15
29 73,66
23 58,42
29,5 74,93
23,5 59,69
30 76,2
24 60,96
30,5 77,47
24,5 62,23
31 78,74
25 63,50
31,5 80,01
25,5 64,77
32 81,28
26 66,04
32,5 82,55
26,5 67,31
33 83,82
27 68,58
33,5 85,09
27,5 69,85
34 86,36
28 71,12
34,5 87,63

Einsteigern wird empfohlen, die ersten Pfeile ca. 2cm länger zu wählen, als in der Tabelle angegeben. Fortgeschrittenere Schützen können sich dann nach und nach an ihre Minimallänge annähern.

Sollte die Sehne euren Bogenarm berühren, ist dies meist schmerzhaft und hinterlässt blaue Flecke. Um dem vorzubeugen, ist es ratsam einen Armschutz anzulegen. Noch sinnvoller ist es, seine Schiesstechnik zu optimieren. Bei einer korrekten Haltung des Bogenarms (Ellenbogen ausgedreht) ist es der Sehne fast unmöglich euren Arm zu streifen.

Aber das Streifen der Sehne gibt uns auch Aufschluss über mögliche Bogenoptimierungen. Streift die Sehne den Arm am Ellenbogen, ist dies ein Indiz auf eine zu hohe Standhöhe bzw. eine zu kurze Sehne (Tipp: Sehne, wenn möglich ausdrehen).

Streift euch die Sehne am Handgelenk, ist die Standhöhe zu gering, bzw. die Sehne zu lang (Tipp: Sehne, wenn noch möglich, eindrehen).

Standhöhe= Abstand vom tiefsten Punkt im Griffstück bis zu Sehne

Wurfarme sind grundsätzlich beschriftet. Zum einen findet sich meist das Herstellerlogo oder die Bezeichnung des Wurfarmes abgedruckt, zum anderen sind Zeichen und Zahlenfolgen zu finden. Aber was bedeuten diese?

Die Zeichen und Zahlen lassen sich am einfachsten am Beispiel des Ragim Wildcat mit den BSW Max Universal Wurfarmen erklären:

  • @28 " - bedeutet, dass das angegebene Zuggewicht bei einem Auszug von 28 Zoll gemessen wurde

  • #38/ 66 " - bei einer Bogenlänge von 66 Zoll (25Zoll langes Mittelstück) habt ihr mit diesem Wurfarm ein Zuggewicht von 38 lbs auf der Hand

  • #40/ 62" - bei einer Bogenlänge von 62 Zoll (21Zoll langes Mittelstück) habt ihr mit den identischen Wurfarmen ein Zuggewicht von 40 lbs auf der Hand

Welcher Wurfarm nach unten und welcher nach oben gehört, ist einfach. Die Beschriftung zur Bogenlänge und dem Zuggewicht befindet sich meist auf dem unteren Wurfarm, sollte dies einmal nicht so sein, sind die Wurfarme immer so zu montieren, dass der Schütze die Beschriftung lesen kann (diese sollte nicht auf dem Kopf stehen).

Auch ILF Wurfarme sind ähnlich beschriftet, zudem findet ihr meist einen Hinweis, welcher Wurfarm nach oben und welcher nach unten gehört.

Der Spinewert ist der Durchbiegegrad bei Pfeilen. Man unterscheidet zwei Arten des Spines.

Der statischen Spine

Der statische Spine kann aus den sogenannten Spinetabellen der einzelnen Hersteller abgelesen werden. Der Statische Spine wird je nach Schaftmaterial bestimmt.

Bei Holzschäften wird ein Schaft auf zwei Auflagepunkte (26 Zoll von einander entfernt) gelegt und in die Mitte wird ein Gewicht von 907 Gramm (2 engl. Pfund) gehängt. Der sich ergebene Wert der Durchbiegung wird in 1/1000 Zoll gemessen.

Spine in Pfund = Pfeillänge / Durchbiegung in Zoll

Beispiel Durchbiegung 0,400Zoll:
Spine= 26 Zoll (Pfeillänge) / 0,4 = 65 lbs

Bei Carbon- und Aluminiumschäften werden Schäfte in einer Länge von 28 Zoll ausgemessen mit einem Gewicht von 1,94 engl. Pfund (880 Gramm). Daher ist der direkte Vergleich von Carbon/Aluminium Spines mit Holzspines schwierig.

Bei Carbonschäften wird der ausgemessene Wert sofort als Spine übersetzt.

Beispiel Durchbiegung 0,300 Zoll
Spine: 300 (sehr steif)

Der dynamische Spine

Der dynamische Spine ist die Definition des praktischen Pfeilflugs. Der dynamische Spine wird von zahlreichen weiteren Faktoren beeinflusst, hier unter anderen zu nennen: Bauart des Bogens, Pfeilkomponenten wie Spitze und Federn, sowie Länge und viele weitere.

Der dynamische Spine kann nicht gemessen werden, daher erfolgt die Orientierung anhand des statischen Spines.

Beim Abschuss des Pfeils werden verschiedene Einflüsse auf den Pfeil übertragen. Zum einen erfolgt beim Auslösen der Sehne eine leichte Seitwärtsbewegung. Zum anderen wird der Pfeil durch die Sehne gestaucht. Dadurch schwingt der Pfeil. Der Spinewert sollte also auf Auszugslänge und Zuggewicht abgestimmt sein, damit der Pfeil den Bogen sauber verlässt. Je höher das Zuggewicht, desto steifer sollte der Pfeil sein.

Bei Aluminiumpfeilen gilt vereinfacht ausgedrückt, je höher der Spine, desto steifer ist der Pfeil. Dies gilt allerdings nicht herstellerübergreifend. Der Spinewert setzt sich bei Aluminiumpfeilen aus 4 Ziffern zusammen. Die ersten beiden geben den Pfeildurchmesser in 64stel Zoll an, die letzten beiden stehen für die Wandstärke in 1000stel Zoll.

Bei Carbonpfeilen gilt, je niedriger der Spine, desto steifer der Pfeil. Auch dies gilt nicht herstellerübergreifend.

Bei Holzpfeilen gibt der Spinewert nahezu direkt Aufschluss darüber, für welches Zuggewicht der Pfeil optimal ist. Gerade für Einsteiger erscheint die Spine-Problematik äußert komplex. Langfristig ist es natürlich wichtig, sich damit auseinander zu setzen. Viele Hersteller bieten verschiedene Schemata an, aus denen relativ einfach heraus gelesen werden kann, welcher Pfeil der Passende ist. Unsere fachkundigen Mitarbeiter helfen natürlich auch sehr gern weiter: support@bogensportwelt.de

Bei diesem Test wird das Rissbild, das der Pfeil beim Durchschießen eines Blatt Papiers hinterlässt, analysiert und ausgewertet. Da der Pfeil auf verschiedenen Distanzen unterschiedliche Schwingungen aufweist, muss dieser Test auf verschiedenen Distanzen durchgeführt werden.

Aus dem Verlauf des Rissbildes, ausgehend vom Einschlag der Spitze, kann nun die Aussage betreffend Nockpunkt und Reflex gemacht werden.

image
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Auch hier können die verschiedensten Kombinationen auftreten, die es richtig zu deuten gilt.

Testbedingungen:

  • Rahmen mit dünnem, leicht reißendem Papier, ca.1,5 m vor einer Scheibe
  • Rechtwinklig aus verschiedenen Distanzen durch das Papier schießen (1, 3, 6, 9, 12, 15 und 18 Meter)
  • Rissbilder markieren, Randbedingungen dokumentieren, Maßnahmen auflisten

Ergeben sich auf den verschiedenen Distanzen keine kleiner werdenden Rissbilder, lässt dies auf einen stark schwingenden Schaft schließen. Das heißt, er ist zu weit auf der weichen oder steifen Seite des Idealwertes.

Unter Standhöhe versteht man den Abstand der Sehne zum tiefsten Punkt im Griffstück (aufgespannter Bogen).

Die Standhöhe der Sehne kann durch das Eindrehen der Sehne angepasst werden. Bei Rechtshandbögen wird die Sehne rechts herum eingedreht, bei Linkshandbögen anders herum (1 x pro 3 Zoll Bogenlänge).

Die Standhöhe hat Einfluss auf die Bogenleistung.

Ist der Abstand zwischen Sehne und Griffstück größer, hat die Sehne einen kürzeren Beschleunigungsweg. Der Pfeil wird langsamer, aber der Bogen auch fehlerverzeihender. Ist die Standhöhe geringer ist der Beschleunigungsweg länger, die Pfeile werden schneller.

Die empfohlene Standhöhe wird meist von den Herstellern angegeben.

Es gibt aber auch grobe Richtwerte für Standard-Recurvebögen.

  • 62" Bogen: 200 - 220mm

  • 64" Bogen: 205 - 225mm

  • 66" Bogen: 210 - 230mm

  • 68" Bogen: 215 - 235mm

  • 70" Bogen: 220 - 240mm

Die Standhöhe hat Einfluss auf das Abschussgeräusch. Klingt der Bogen dumpf und leise, ist die Standhöhe korrekt. Sollte der Bogen beim Abschuss laut knallen, könnte dies ein Indiz für eine falsche Standhöhe sein.

(Achtung: Eine zu geringe Standhöhe führt zur Überlastung der Wurfarme!)

Die Standhöhe sollte immer wieder kontrolliert werden, da Sehnen sich während der Nutzung dehnen. Korrekturen können durch Eindrehen (wie oben beschrieben) vorgenommen werden.

In den USA wird der Hybridbogen auch als „modern longbow“ betitelt.

Im Endeffekt ist der Hybridbogen eine gelungene Kombination der Vorteile von Recurve – und Langbögen. Der Hybridbogen ist etwas kürzer als der Standard Langbogen und weist eine ausgeprägte Reflex-Deflex-Form in den Wurfarmen auf.

Man erhält durch die Kombination einen weichen Auszug, gleichzeitig ist der Bogen kompakter gebaut und erreicht dennoch gute Pfeilgeschwindigkeiten. Der Handschock wird zudem gegen Null reduziert. Der Hybridbogen behält ein wichtiges Merkmal des Langbogen jedoch in den meisten Fällen bei: die Sehne berührt den Wurfarm nur in der Sehnenkerbe. Dies ist wichtig, wenn man an Turnieren teilnehmen möchte, welche nur für Langbögen ausgeschrieben sind.

Obwohl ein Bogen laut deutschem Waffengesetz nicht als Waffe gilt, sollte beim Umgang mit Pfeil und Bogen ähnliche Sorgfalt geübt werden.

Nachfolgend ein paar grundsätzliche Regeln für den Gebrauch von Pfeil und Bogen:

Pfeil & Bogen niemals auf eine Person richten!

  • Das Ziel sowie der unmittelbare Bereich davor oder dahinter sollten frei von Personen sein!

  • Ein Pfeilfangnetz bietet keinen ausreichenden Schutz für Personen!

  • Niemals zwischendurch Pfeile holen, sondern nur nach vorherigem Kommando! Niemals hinter einem Schützen stehen, der seine Pfeile aus der Zielscheibe zieht.

  • Alle Schützen sollten auf gleicher Höhe stehen, niemals versetzt!

  • Niemals in die Schussbahn eines Schützen begeben!

  • Niemals einen Pfeil planlos in die Luft schießen, die Flugbahn kann nicht vorherbestimmt werden.

  • Niemals einen Pfeil auflegen und den Bogen ausziehen, wenn kein Abschuss geplant ist.

  • Niemals einen gespannten Bogen ohne Pfeil auslösen (Leerschuss).

  • Material vor Gebrauch immer prüfen! Niemals mit beschädigtem oder nicht mehr einwandfreiem Material schießen!

  • Angemessene Kleidung tragen, die die planmäßige Durchführung eines Schusses nicht behindert.

  • Niemals mit zu kurzen oder zu langen Pfeilen schießen.

  • Kinder sollten niemals ohne Aufsicht von Erwachsenen schießen.

Seit der Einführung der sog. Insert-Nocks kommt es immer wieder vor, dass einzelne Nocks nicht fest im Pfeilschaft oder Bushing sitzen.
Was brauchst Du, um lockere Nocken wieder zu befestigen?
  • einen dünnen Bindfaden
  • Pfeilschaft mit oder ohne Bushing
  • Schere oder Cutter
  • Nocke
Seit der Einführung der sog. Insert-Nocks kommt es immer wieder vor, dass einzelne Nocks nicht fest im Pfeilschaft oder Bushing sitzen.
Was brauchst Du, um lockere Nocken wieder zu befestigen?
  • einen dünnen Bindfaden
  • Pfeilschaft mit oder ohne Bushing
  • Schere oder Cutter
  • Nocke
Nocke locker Nimm den Faden und führe diesen hinten in das Bushing oder den Pfeilschaft ein.
führe Faden hinten in den Pfeilschaft ein Nimm den Faden und führe diesen hinten in das Bushing oder den Pfeilschaft ein.
Entferne den nun überstehenden Faden mit der Schere. Entferne den nun überstehenden Faden mit der Schere. Nun sollte die Nocke wieder fest sitzen!

Der Rohschafttest hilft sehr schnell, Einstellfehler zu analysieren und beim Dokumentieren von Einstellwerten (Nockpunkt und Spinewert). Auch zwischendurch ist er immer eine sehr hilfreiche Methode der Fehleranalyse. Es werden Gruppen von befiederten Pfeilen geschossen und danach zwei oder drei Unbefiederte. Das Schussbild aus befiederten und unbefiederten Schäften im Verhältnis zueinander zeigen die Störgrößen. Da sich der befiederte Pfeil schneller ausrichtet und anders reagiert als der Unbefiederte, lassen sich aus den unterschiedlichen Einschlagpunkten verschiedene Rückschlüsse ziehen. Analyse Nockpunktüberhöhung:


Testbedingungen:

  • weiche Scheibe Ethafoam oder Styropor
  • Abstand 18 Meter
  • ein Satz Pfeile (3 befiedert, 2 unbefiedert)
  • Recurvebogen (bei Compound gelten andere Bedingungen)
  • Ist das Tuning abgeschlossen, kann dieser Test auch als Kontrolle vorgenommen werden. DasTrefferbild dient als Belegdokument.

Langbogen

Ein Langbogen besteht meist aus hochwertigen und leistungsstarken Hölzern, wie z.B. Esche, Nussbaum oder Ahorn. Häufig wird der Bogen durch eine Laminierung im Bereich der Wurfarme verstärkt. Beim Langbogen handelt es sich um die Urform des Bogens. Er weist eine einfache Biegung auf und ist meist einteilig. Ein Langbogen wird, bis auf wenige Ausnahmen traditionell und instinktiv geschossen. Das heißt, es sind keine Buchsen für Visier, Pfeilauflage oder Stabilisator vorgesehen. Ein Langbogen sollte nach Gebrauch entspannt werden , um eine Abnutzung der Wurfarme und den damit einhergehenden Zuggewichtsverlust zu vermeiden.

Recurvebogen

Ein Recurvebogen ist als Weiterentwicklung des Langbogens zu sehen. Seine Besonderheit im Vergleich zum Langbogen besteht in einer zusätzlichen Biegung der Wurfarmenden. Diese zeigen beim Recurvebogen nach vorne. Durch diese zusätzlichen Biegungen wird bei gleicher Zugkraft mehr Energie auf den Pfeil übertragen als bei einem Langbogen.

Recurvebögen gibt es einteilig oder dreiteilig. Letztere bezeichnet man auch als Take-Down Bögen. Bei diesen Bögen lässt sich der Bogen in das Mittelteil (das Griffstück) und in die zwei Wurfarme zerlegen. Bögen in Einstiegsbereich weisen meist eine Schraubkonstruktion auf, während sich höherwertigere Bögen meist eines Stecksystems bedienen. Durch diese Bauweise lassen sich Take-Down Bögen einfach und platzsparend transportieren und bieten zudem die Möglichkeit mit dem Schützen „mitzuwachsen“.

Je nach Bedarf kann durch Austausch einzelner Komponenten die Bogenlänge und/oder die Zugkraft verändert werden, ohne dass ein komplett neuer Bogen angeschafft werden muss. Einteilige Recurvebögen bestehen meist ähnlich wie Langbögen aus hochwertigen Hölzern. Take-Down Bögen können außerdem aus verschiedenen Materialien oder einer Kombination dieser bestehen, wie z.B. Aluminium, Fiberglas, Carbon. Einteilige Recurvebögen werden meist wie Langbögen traditionell geschossen. Take-Down-Bögen ermöglichen sowohl eine Nutzung als Sportbogen oder im traditionellen Bereich.

Compoundbogen

Bei einem Compoundbogen handelt es sich einen Bogen, der an technischer Komplexität unübertroffen ist. An den Enden der Wurfarme besitzt der Compoundbogen drehbare Räder, im Bogensport als Cams bezeichnet. Diese sind exzentrisch angeordnet und verfügen je nach Modell über verschiedene Durchmesser. Die Cams wirken beim Auszug des Bogens wie ein Hebel. Im Gegensatz zu anderen Bogenarten ergibt sich daraus ein nicht linearer Kraftaufwand beim Spannen: der Kraftaufwand steigt zunächst stetig an, bis er abrupt abnimmt. Man spricht hier vom sogenannten Let-off Effekt. Der Schütze muss dann bei vollem Auszug nur noch einen Bruchteil der Zugkraft auf den Fingern halten, um den Auszug zu halten. Die Reduzierung der Zugkraft liegt je nach Modell zwischen 60 und 80 %. Das heißt bei einem Zuggewicht von 60lbs muss der Schütze nur noch zwischen 12 und 24lbs halten. Der Bogen kann trotz des hohen Zuggewichts deutlich ruhiger gehalten werden. Das Zielen wird dadurch enorm erleichtert. Die beim Auslösen auf den Pfeil übertragene Energie beträgt allerdings wieder 60lbs. Dadurch können Frauen und Männer Zuggewichte schießen, die sonst körperlich nicht oder nur mit viel Training zu erreichen sind. Compoundbögen werden vorwiegend sportlich geschossen, also unter Verwendung von Pfeilauflagen, Visieren usw...

Der Let-off Effekt wird außerdem bei der Bogenjagd geschätzt. Da zur Jagd hohe Pfeilgeschwindigkeiten und somit ein hohes Zuggewicht erforderlich ist, der Schütze allerdings auch sehr genau zielen muss, ist der Compoundbogen prädestiniert für die Jagd. In Deutschland ist die Jagd mit Pfeil und Bogen jedoch verboten. Ein Compoundbogen muss bzw. darf auch bei längerer Gebrauchspause nicht entspannt werden. Ohne entsprechende technische Geräte wie Spannhilfen und Spannvorrichtungen ist es meist nicht möglich, einen Compoundbogen zu zerlegen. Ein Sehnenwechsel sollte nur von Fachkundigen mit entsprechender technischer Ausrüstung vorgenommen werden. Unsere versierten Mitarbeiter nehmen einen Sehnenwechsel oder eine Camumstellung kostengünstig für sie vor.

Als Zughand wird die Hand bezeichnet, welche die Sehne zieht. Das heißt, ein Rechthandbogen wird in der linken Hand gehalten und mit der rechten Hand ausgezogen. Die Bestimmung der persönlichen Zughand hat weitaus weniger damit zu tun, ob man Links- oder Rechtshänder ist, als man anfänglich annehmen mag. Es geht vielmehr darum, das dominante Auge zu bestimmen.

Dominantes Auge: Unter dem Begriff des dominanten Auges versteht man das Auge, dessen Sehinformationen alles überlagert. Mit dem dominanten Auge wird gezielt, daraus resultierend ergibt sich die Zughand. Würde ein Schütze versuchen, mit dem anderen Auge zu zielen, müsste er das dominante Auge zukneifen.

Bestimmung des dominanten Auges: Hier gibt es zwei einfache Möglichkeiten.

Zum einen ist es das Auge, dem generell der Vorzug gegeben wird, beispielsweise beim Blick durch den Sucher einer Kamera, durch den Türspion oder ähnlichen Situationen.

Zum anderen gibt es eine kleine Übung, mit der sich das dominante Auge zweifelsfrei bestimmen lässt.

Die Arme werden ausgestreckt und mit Daumen und Zeigefingern beider Hände ein Dreieck gebildet.

  • Durch das Dreieck wird ein kleines Ziel anvisiert, beispielsweise eine Steckdose oder ein Schrankknauf.

  • Die Hände werden jetzt langsam zum Gesicht geführt, ohne, dass das Zielobjekt aus dem Fokus genommen wird.

  • Das Dreieck aus Daumen und Zeigefingern wird unwillkürlich zu einer Gesichtshälfte tendieren und in dieser liegt auch das dominante Auge.

Sollten Dominanz von Auge und Hand nicht übereinstimmen, sollte der Bogen trotzdem nach Augendominanz ausgewählt werden. Die Arme lassen sich problemlos auf die neue Zughand trainieren, das Auge nicht.

Folgende Bogenlängen werden auf Basis der Körpergröße für Recurvebögen empfohlen:

  • 120 – 135 cm Körpergröße: 58 Zoll

  • 135 – 150 cm Körpergröße: 62 Zoll

  • 150 – 160 cm Körpergröße: 64 Zoll

  • 161 – 167 cm Körpergröße: 66 Zoll

  • 168 – 175 cm Körpergröße: 68 Zoll

  • Ab 176 cm Körpergröße: 70 Zoll

Um optimale Ergebnisse erzielen zu können, sollten man sich sowohl Pfeile für die Hallensaison als auch für Outdoor-Saison zulegen. Aber welcher ist der Richtige?

  1. Hallenpfeile | Carbon- oder Aluminium: In der Halle schießt man meist auf kürzere Distanzen. Da es in der Halle nicht auf die Geschwindigkeit ankommt und keine Witterungsbedingten Störungen (Wind, Feuchtigkeit etc. ) auftreten, können ruhig schwere Pfeile mit einer großen Befiederung ausgewählt werden. Eine größere Befiederung stabilisert den Pfeil schneller, was sich auf kurze Distanzen positiv auswirkt. Zudem werden in der Halle gerne Pfeile genommen, welche einen großen Durchmesser aufweisen. Denn es gilt: wird ein Ring angerissen, zählt dieser. (Achtet bitte bei Turnieren auf die zugelassenen Materialien.)

  2. Langstreckenpfeil | Carbonpfeil: Mit Langstrecken sind Distanzen zwischen 50 und 70m gemeint. Diese Entfernungen können in der Regel erst mit Zuggewichten von minimum 30lbs erreicht werden. Für diese Distanzen werden meist Carbonpfeile genutzt, da diese sehr gute Pflugeigenschaften aufweisen und nahezu Makellos gefertigt werden. Identische Schusswiederholungen sind somit möglich. Die Carbonpfeile sollten mit dünnen Durchmessern ausgewählt werden, der Luftwiderstand ist so geringer und die Pfeile fliegen schneller und weiter. Auch die Befiederung sollte möglichst klein ausfallen. Optimal geeignet sind hier natürlich die Aluminium-Carbonpfeile.

  3. 3D Schießen: Die Entfernungen beim 3D Schießen variieren. Die Distanzen reichen von 5m bis über max. 50m. Genaue Eingrenzungen gibt es aber nicht. Die genutzten Pfeile sollten schnell sein, sich aber dennoch gut stabilisieren. Schraubspitzen sind empfehlenswert und eine mittelgroße Befiederung (Naturfedern: 3-4 Zoll, Compound: 2-3 Zoll)

  4. Bogenjagd: Die üblichen Jagddistanzen sind zwischen 25- 40m. Die Pfeile sollten nicht zu leicht sein, da eine möglichst große Durchschlagskraft bei der Jagd von Vorteil ist. Die Befiederung sollte sich im mittleren Bereich bewegen, zwischen 2-3 Zoll bei Compoundbögen und zwischen 3-4 Zoll (Naturfedern) bei traditionellen Bögen. Meist haben die Hersteller spezielle Hunter Pfeilserien im Programm, welche exakt für die Jagd entwickelt wurden.

  1. Holzpfeile: Holzpfeile bestehen meist aus Kiefern-, Fichten- oder Zedernholz. Holzpfeile gehören zu den günstigsten Pfeilen, wenn der Schaft nicht gespined ist. Das macht die Pfeile besonders bei Einsteigern im Hobbybereich zu beliebten Startpfeilen.

    Holzpfeile sind aufgrund der Ursprünglichkeit ihres Materials außerdem besonders bei traditionellen Schützen beliebt. Hier wird dann auf hochwertige Schäfte zurückgegriffen, die gespined und ausgewogen wurden.

    Das Naturmaterial Holz hat aber leider die Tendenz, sich zu verkrümmen. Dann hilft es, sie einige Tage auf eine gerade, stabile Unterlage, wie z.B. einen Tisch, zu legen. Holzpfeile sollten grundsätzlich nicht stehend gelagert werden.

  2. Fiberglaspfeile: Der Fiberglaspfeil ist der ideale Pfeil für Einsteiger. Fiberglaspfeile sind haltbar und verbiegen nicht. Sie können aber zerbrechen. Deshalb sollte jeder Pfeil vor dem Schuss geprüft werden. Für fortgeschrittene Schützen, die ihr Trefferbild und ihre Technik kontinuierlich verbessern wollen, sind Fiberglaspfeile nicht geeignet.

  3. Aluminiumpfeile: Aluminiumpfeile bieten ein breites Qualitäts- und Preisspektrum und sind damit sowohl für Einsteiger als auch Fortgeschrittene geeignet. Hochwertige Pfeile eignen sich auch hervorragend für Turniere. Leider tendieren Aluminiumpfeile aufgrund ihres Materials dazu, bei Fehlschüssen zu verbiegen. Sie sollten deshalb vor jedem Schuss geprüft werden. Auch ein nur leicht gekrümmter Pfeil sollte nicht mehr verwendet werden, da seine Flugbahn nicht mehr vorher zusagen ist. Außerdem können sie beim Auslösen komplett durchbiegen und zu schweren Verletzungen führen.

  4. Carbonpfeile: Carbonpfeile eignen sich für Einsteiger als auch für Fortgeschrittene aufgrund der breiten Qualitäts- und Preisstaffelung. Sie zeichnen sich durch eine bessere Haltbarkeit gegenüber Aluminium- oder Fiberglaspfeilen aus. Carbonpfeile können nicht verbiegen. Sie können aber zerbrechen. Deshalb sollte jeder Pfeil vor dem Schuss geprüft werden. Dies geschieht durch leichtes Biegen vor dem Ohr. Wenn knisternde Geräusche zu hören sind, sollte der Pfeil aufgrund beschädigter Fasern nicht mehr verwendet werden. Hochwertige Carbonpfeile eignen sich aufgrund ihrer hohen Genauigkeit hervorragend für Turnierschützen. Sie zeichnen sich durch eine hohe Gradheit und einem nicht vorhandenen Gewichtsunterschied aus.

  5. Carbonfaserverstärkte Aluminiumpfeile: Aluminium-Carbon Pfeile sind die besten Pfeile, die der Markt derzeit zu bieten hat. Sie bilden die perfekte Symbiose aus den Vorzügen von Aluminium- und Carbonpfeile. Sie eignen sich für erfahrene Schützen und Experten. Bereits günstige Pfeile weisen hervorragende Flugeigenschaften auf, wie beispielsweise der Cartel Striker. Es wird zwischen ACC und ACE unterschieden. Beide Pfeile bestehen aus einer Verbindung von Carbonfasern und einem Aluminiumkern. Der Unterschied zwischen beiden Typen liegt darin, dass ACE-Pfeile gebarreled sind. Das bedeutet, dass dieser Pfeil in der Mitte einen größeren Durchmesser hat als an den Enden. Dies hat ein geringeres Gewicht und einen geringeren Luftwiderstand zur Folge.

Schutzkleidung ist beim Bogensport genauso unerlässlich wie der umsichtige Umgang mit Pfeil und Bogen. Ohne Schutzkleidung kann die kleinste Abweichung vom optimalen Schussablauf zu schmerzhaften Verletzungen führen.

Folgende Schutzkleidung ist für den Bogensport unerlässlich:

  • Armschutz

  • Fingertab, Handschuh oder Release

  • Brustschutz

Verletzungsgefahr!!

Jeder Benutzer sollte die nachstehenden Regeln lesen, verstehen und befolgen:

  • Schieße nie auf Menschen oder Tiere.

  • Erlaube auch niemals jemandem, ein Ziel für dich zu halten.

  • Vergewissere dich, dass niemand vor dem Bogenschützen steht während der Bogen gespannt oder abgeschossen wird. Stelle sicher, dass alle Personen hinter dem Bogenschützen stehen.

  • Schieße nur auf das Ziel. Versuche erst Schüsse aus näherer Distanz, bis du dich an den Bogen gewöhnt hast.

  • Benutze nie ein Ziel, das den Pfeil nicht aufhalten kann.

  • Sorge immer dafür, dass auf der Fläche hinter dem Ziel eine Auffangvorrichtung (Pfeilfang) vorhanden ist und dass sich dort niemand aufhält. Stelle sicher, dass die Fläche hinter dem Ziel frei von Gegenständen ist, von denen der Pfeil abprallen und seine Richtung ändern könnte.

  • Schieße nie senkrecht nach oben.

  • Vergiss nie: erst schauen bevor man schießt.

  • Trage möglichst Kleidung, die den Schussablauf nicht behindert. Schutzkleidung wie Armschutz, Fingerschutz/Schießhandschuh und Streifschutz beugen Verletzungen vor.

  • Spanne die Sehne ordnungsgemäß auf den Bogen.

  • Ersetze sofort die Sehne des Bogens, wenn sich Schäden (wie z.B. Abnutzungserscheinungen oder Ausfransen) erkennen lassen.

  • Nehme auf keinen Fall Veränderungen an den Sehnensträngen vor (Wicklung kann erneuert werden).

  • Benutze nie einen beschädigten Bogen oder beschädigte Pfeile. Untersuche die Pfeile regelmäßig auf Abnutzungserscheinungen wie Sprünge, Risse oder Splitter. Falls du einen Schaden feststellst darfst du diese Pfeile nicht mehr benutzen.

  • Schieße nie „trocken“, d.h. ohne Pfeil, denn das beschädigt die Sehne und den Bogen und Gewährleistungsansprüche können nicht mehr geltend gemacht werden.

Das ist eine Frage welche nicht einfach zu beantworten ist, da dies ein doch recht individuelles Thema ist und jeder so seine Vorlieben hat. Ein paar grundsätzliche Sachen sollten jedoch beachtet werden.

Der Spinewert des Pfeiles sollte zum Bogen passen. Dazu gibt es Spinewertrechner und Tabellen der Hersteller. Die Länge des Pfeiles sollte mindestens der Länge des persönlichen Auszuges entsprechen. Bei Recurve- und Langbögen gerne 1-2 Zoll länger. Die Befiederung des Pfeiles richtet sich nach der „Art“ des Schiessens. Wird über den Handrücken oder das Shelf geschossen verwendet man Naturfedern. Hat der Bogen eine extra Pfeilauflage wird gerne auf Vanes (Kunststoffbefiederung) zurückgegriffen.

Ein Holzpfeil ist der Klassiker. Dabei ist er gut für Einsteiger und Kinderbögen geeignet, da er sehr günstig ist. Aber auch der versierte Schütze kommt auf seine Kosten. Man muss jedoch etwas mit den Pfeilen experimentieren um den passenden Schaft für seinen Bogen zu bekommen. Holz ist halt nie gleich. Dafür kann er aber sehr individuell angepasst werden, was das Schießen zu einem echten Erlebnis werden lassen kann. Holzpfeile werden auch gerne von traditionellen Schützen vor allem mit einem Langbogen, aber auch mit Recurvebögen geschossen.

Ein Fiberglaspfeil eignet sich durch seinen günstigen Preis, bei hoher Robustheit für Einsteiger- und Kinderbögen. Allerdings sind sie recht schwer und haben nicht die besten Flugeigenschaften.

Ein Carbonpfeil ist der Universalpfeil. Er ist sehr robust, bietet gute bis sehr gute Flugeigenschaft, ist relativ leicht und kann für so gut wie jeden Einsatzzweck genutzt werden. Die Eigenschaften eines Carbonpfeiles können unterschiedlich gut sein und werden durch Materialentwicklungen vorangetrieben. So werden zum Beispiel moderne Carbonschäfte mit einer Nano-Keramik-Beschichtung belegt, was die Oberfläche sehr glatt macht und der Pfeil dadurch schneller ist. Auch werden Alu-Carbonpfeile angeboten, welche die Vorteile beider Materialien aufweisen.

Carbonpfeile werden eigentlich von allen Bogenarten genutzt. Der große Vorteil ist einfach die Kombination aus Robustheit und mindestens guten Flugeigenschaften.

Ein Aluminiumpfeil ist ein sehr leichter Pfeil. Ein leichter Pfeil kann von dem Bogen auf höhere Geschwindigkeiten beschleunigt werden. Hohe Pfeilgeschwindigkeiten bedeuten eine flache Flugbahn (auch abhängig von der Entfernung zum Ziel), was das Zielen erheblich vereinfacht. Allerdings kein ein Alupfeil relativ leicht verbiegen, sollte man mal nicht treffen oder der Einschlag im Ziel nicht gerade sein. Zudem kann sich das geringe Gewicht nachteilig auf das Flugverhalten beim Schiessen in der Natur auswirken. Die Pfeile werden gerne von Erfahrenen Turnierschützen, vor allem in der Halle, im Compound- und Recurvebereich, geschossen.

Wie so vieles im Bogensport, folgt auf die Frage nach dem perfekten Pfeil eine Kompromiss-Antwort. Faktoren wie Einsatzzweck, Bogenart, Schiessstil, Optik und natürlich der Preis spielen eine wesentliche Rolle.

Falls Ihr es genauer wissen wollt, steht Euch unser Team, auch telefonisch mit Rat und Tat, gerne zur Seite.

Pfeilgewicht

Das Pfeilgewicht wird in gpp (grain per pound) angegeben. Also wie viel Grain sollte der Pfeil pro Pfund Zuggewicht haben. Das Pfeilgewicht ist auf den jeweiligen Bogen abzustimmen, um Schäden am Material bzw. Verletzungen zu verhindern.

Ein zu leichter Pfeil gleicht einem Leerschuss und kann somit den Bogen/ die Wurfarme zerstören. Ein zu schwerer Pfeil weißt viel Masse auf und kann somit die Performance beeinträchtigen. Je leichter ein Pfeil ist, desto schneller fliegt dieser. Je schneller ein Pfeil fliegt, desto stabiler ist der Pfeilflug und höher die Präzision.

Berechnung (gpp - Zugkraft und Pfeilgewicht sind gegeben)

Der gpp Wert wird berechnet, indem das Gesamtgewicht des Pfeils (Spitze, Schaft, Nocke und Befiederung bzw. weitere Variationen wie z.B. Wraps und ähnliches) durch die Zugkraft des Bogens (lbs) geteilt wird.

Wichtig zu wissen, dass das Zuggewicht des Bogens meist auf 28 Zoll berechnet ist. Hat der Schütze einen größeren bzw. kleineren Auszug muss dieser Wert angepasst werden (Zuggewicht auf der Hand).

Das benötigte Pfeilgewicht hängt vom Bogen ab, hier gilt es die Empfehlungen des Herstellers zu beachten. Sollte dieser keine Empfehlungen abgeben, sind 7-9gpp grobe Richtwerte bei einfachen Bögen (zum Beispiel Holzbögen). Modernere Materialien lassen auch leichtere Pfeilgewichte zu, das absolute Minimum sollte jedoch 5gpp sein.

Wichtig: Das optimale Pfeilgewicht kann nur im Selbstversuch gefunden werden, die Berechnungen sind lediglich Richtwerte bzw. theoretische Grundlagen.

Beispiel: Ein 30g Pfeil (P) und ein 45# Bogen (28" Auszug des Schützen) (Z).

1g~15.43 grain

30g~ 463 grain

Formel: P/Z= GPP

463/45= 10,3 (gpp)

Dieser Pfeil ist für den genannten Bogen eventuell schon zu schwer, er kann leichter geschossen werden, um höhere Geschwindigkeiten und somit mehr Performance zu erreichen. Das Pfeilgewicht kann durch eine leichtere/schwerere Spitze geändert werden.

In der Regel wird man jedoch eher wissen wollen, wie das "optimale" Pfeilgewicht aussieht.

Beispiel: Ein 45# Bogen (28" Auszug des Schützen) (Z).

Ein gewünschter gpp von 8 (GPP).

Formel: Z*GPP= Pfeilgewicht in grain

45*8 = 360 (grain) [~ 23,33g]

Ein 360 grain leichter Pfeil wäre für diesen Bogen und dem Wunsch-gpp das Richtige.

Mindestpfeilgewicht nach IBO (International Bowhunters Assoziation) 5 Grains pro Pfund Zuggewicht (im Bereich Compound).

Der AMO (ATA) Standard ist filigraner ausgearbeitet.

Jeder Schütze ist unterschiedlich und im besten Falle wählt man seinen Bogen aus, indem man ihm im Bogenfachgeschäft in die Hand nimmt und zur Probe schießt. Da dies leider nicht immer möglich ist, haben wir hier für euch Richtwerte zusammen gestellt. Solltet ihr euch dennoch unsicher sein, ruft uns an oder schreibt an: support@bogensportwelt.de

  • sehr kleines Kind (25-32kg) 10-15lbs

  • kleines Kind (32-45kg) 15-25lbs

  • größeres Kind (45-59kg) 25-35lbs

  • zierliche Frau (45-59kg) 25-35lbs

  • durchschnittliche Frau (59-72kg) 30-40lbs

  • athletisches älteres Kind (Junge 59-68kg) 40-50lbs

  • zierliche Männer (54-68kg) 45-55lbs

  • kräftige Frauen (ab 72kg) 45-55lbs

  • durchschnittlicher Mann (72-81kg) 55-65lbs

  • kräftiger Mann (ab 81kg) 65-75lbs

Zur Bestimmung deines Auszugs stehen dir mehrere Methoden zur Verfügung.

1. Spannweite

Spannweite: gerader Stand, Arme seitlich zum Körper ausstrecken (nicht überstrecken), Spanne zwischen Mittelfingerkuppe und Mittelfingerkuppe messen

Spannweite geteilt durch 2,5 = y

y geteilt durch 2,54 = persönlicher Auszug = optimale Pfeillänge (Compound)

Persönlicher Auszug + 1 Zoll= optimale Pfeillänge (Recurve- und Langbogen)

2. Armlänge

Die Hand mit der du den Bogen hältst, wird seitlich ausgestreckt. Den Kopf in Richtung Hand drehen. Nun wird der Abstand von deinen Lippen zum tiefsten Punkt zwischen deinem Daumen und Zeigefinger gemessen. Dieser Abstand ist dein persönlicher Auszug in cm, da im Bogensport jedoch alles in Zoll angegeben wird, musst du noch durch 2,54 teilen.

3. Messpfeil

Einige Hersteller beispielsweise Easton haben sogenannte Messpfeile im Sortiment, an welchen der Auszug abgelesen werden kann.

beim Langbogen:

Die Grundstellung wird eingenommen. Der Pfeil wird auf die Pfeilauflage oder die behandschuhte Hand aufgelegt und mit der Leitfeder (diese ist meist andersfarbig) im 90°-Winkel zur Sehne eingenockt. Sehne und Pfeil werden mit Zeige-, Mittel- und Ringfinger umfasst. Der Zeigefinger greift die Sehne oberhalb der Nocke und Mittel-und Ringfinger unterhalb der Nocke. Die Sehne liegt dabei im ersten Gelenk der Finger. Der Blick geht Richtung Ziel und fokussiert dieses.

Dann wird der Bogen zwischen das Ziel und den Schützen angehoben. Der Bogen ist dabei noch nicht vollständig gespannt, sondern nur leicht vorgespannt.Der Bogenarm, das ist der Arm, der den Bogen hält, ist gestreckt. Die Innenseite des Ellbogens sollte dabei aus dem Schussbereich heraus gedreht werden. Eine falsche Armhaltung führt zu Abschürfungen und Hämatomen durch die „Berührung“ mit der Sehne. Aus diesem Grunde sollte immer entsprechende Schutzkleidung getragen werden. Für die allerersten Schussversuche sei empfohlen, den Bogenarm nicht ganz durchzustrecken. Dann wird durch Einsatz der Schultermuskulatur der Bogen soweit ausgezogen, bis die Bogenhand den Ankerpunkt berührt. Unter dem Ankerpunkt versteht man den Punkt, der bei jedem Schuss mit der Hand berührt wird, beispielsweise den Mundwinkel oder ein bestimmter Punkt entlang des Unterkiefers. Wichtig ist, dass dieser Punkt immer an der gleichen Stelle liegt, damit stets der gleiche Auszug gewährleistet ist. Wenn der Ankerpunkt erreicht ist, wird noch einmal nachkorrigiert beim Zielen und dann wird der Schuss ausgelöst.Beim Zielen gibt es zwei verschiedene Herangehensweisen. Entweder man zielt über die Pfeilspitze (siehe Tabelle) oder man schießt instinktiv.

Entferung zum Ziel Position der Pfeilspitze gegenüber dem Ziel
ca. 10m leicht unterhalb des Ziels
ca. 20m deckungsgleich
ca. 30m leicht oberhalb des Ziels

Die in der Tabelle angegeben Werte sind natürlich abhängig von Zuggewicht und Auszugslänge, sie stellen gerade für Einsteiger aber eine gute Orientierung da. Bei kontinuierlichem Training wird jeder Schütze seine individuellen Werte sicher zeitnah ermitteln können.

Beim instinktiven Schießen spielt die Atmung eine wichtige Rolle. Vor dem Anheben des Bogens wird tief eingeatmet, die Konzentration auf das Ziel gerichtet und beim Spannen des Bogens langsam und gleichmäßig ausgeatmet. Sobald der Ankerpunkt erreicht ist, wird der Schuss ausgelöst. Ein direktes Zielen im herkömmlichen Sinne findet nicht statt. Geist und Körper werden beim instinktiven Schießen vollkommen auf den Wunsch zu treffen ausgerichtet. Mit regelmäßigem Training werden die anfänglichen Fehlschüsse schnell der Vergangenheit angehören.

beim Recurvebogen:

Die Grundstellung wird eingenommen. Der Pfeil wird auf die Pfeilauflage aufgelegt und mit der Leitfeder (diese ist meist andersfarbig ) im 90°-Winkel zur Sehne eingenockt. Sehne und Pfeil werden mit Zeige-, Mittel- und Ringfinger umfasst. Der Zeigefinger greift die Sehne oberhalb der Nocke und Mittel- und Ringfinger unterhalb der Nocke. Die Sehne liegt dabei im ersten Gelenk der Finger. Vor dem Auszug wird der Blick Richtung Ziel gelenkt. Die Schultern werden zurückgenommen. Dann werden Pfeil und Bogen auf Schulterhöhe abgehoben. Der Bogen wird dabei leicht gespannt. Der Bogenarm, das ist der Arm, der den Bogen hält, ist gestreckt. Die Innenseite des Ellbogens sollte dabei aus dem Schussbereich heraus gedreht werden.

Eine falsche Armhaltung führt zu Abschürfungen und Hämatomen durch die „Berührung“ mit der Sehne. Aus diesem Grunde sollte immer entsprechende Schutzkleidung getragen werden. Der Bogen wird jetzt zwischen Auge und Ziel gehoben. Dann wird durch Einsatz der Schultermuskulatur der Bogen soweit ausgezogen, bis die Bogenhand den Ankerpunkt berührt. Unter dem Ankerpunkt versteht man den Punkt, der bei jedem Schuss mit der Hand berührt wird, beispielsweise das Kinn oder ein bestimmter Punkt entlang des Unterkiefers. Wichtig ist, dass dieser Punkt immer an der gleichen Stelle liegt, damit stets der gleiche Auszug gewährleistet ist. Bogenarm und Zugarm bilden eine horizontale Linie. Das Ziel wird fokussiert.

Wird ein Visier benutzt, so wird das Visier zwischen Auge und Zielscheibe gebracht. Die Blicklinie ist dabei nahezu horizontal. Wird kein Visier benutzt, wird mit der Pfeilspitze gezielt. Die Blicklinie bildet dabei einen Winkel von ca. 45° zum Pfeil. Die Bogensehne und ein etwaiges Visier werden nur verschwommen wahrgenommen. Nur das Ziel wird fokussiert. Die Spannung der Schulter- und Rückenmuskulatur wird konstant gehalten. Wenn das Ziel sicher anvisiert wurde, wird ausgelöst. Dafür werden die Schulterblätter zusammengezogen und die Spannung aus den Fingern gelöst. Die Zughand bewegt sich dabei ein wenig nach hinten, während die Sehne glatt aus den Fingern gleitet.

Wichtig ist, dass diese Haltung nach dem Auslösen beibehalten wird bis der Pfeileinschlag wahrgenommen wurde. Erst dann ist der Schuss beendet und die Haltung wird entspannt. Dies dient der Analyse des gesamten Schussablaufs. So können etwaige Fehler schnell erkannt und korrigiert werden.

beim Compoundbogen:

Die Grundstellung wird eingenommen. Der Pfeil wird auf die Pfeilauflage aufgelegt und mit der Leitfeder (diese ist meist andersfarbig) entsprechend der Pfeilauflage entweder nach links oder unten eingenockt. Compoundschützen verwenden meist ein Release. Das Release wird unterhalb der Nocke auf die Sehne geklickt. Bei Verwendung eines Loops wird das Release hinter die Nocke angesetzt. Vor dem Auszug wird der Blick Richtung Ziel gelenkt. Die Schultern werden zurückgenommen. Dann werden Pfeil und Bogen auf Schulterhöhe abgehoben.

Ein Vorspannen ist bei Compoundbögen nur unter enormem Kraftaufwand möglich. Deshalb wird der Bogen gleich zu Beginn bis zum Let-off ausgezogen. Der Bogen lässt sich dann viel ruhiger halten. Die Kraft für den Auszug und das Halten kommt allein aus der Schulter- und Rückenmuskulatur. Der Bogen sollte dabei nicht zu verkrampft gehalten werden. Oft wird von Compoundschützen eine Bogenschlinge benutzt, so dass der Bogen mit der offenen Hand gehalten wird. Das Griffstück wird nicht umklammert, sondern ruht nur auf der Daumenwurzel. Zum Zielen wird bei Compoundbögen oft ein Peep-Sight verwendet. Dieses kleine Teil wird in die Sehne integriert. Durch das kleine Loch in der Mitte zielt man über das Visier auf das Ziel. Das Band(Gummischlaufe) verbindet Peep-Sight und Kabelsystem miteinander und richtet das Peep in Richtung Ziel aus.

Nur erfahrene Schützen sollten zu Peeps ohne Gummi greifen. Wird ein Visier benutzt, wird die Nadel zwischen Auge und Ziel gebracht. Wird ein Scope benutzt (Visier mit Vergrößerung), so wird der mittlere Punkt zwischen Auge und Ziel gebracht. Das Ziel wird dabei fokussiert, dadurch erscheint das Visier leicht verschwommen. Die Spannung der Schulter- und Rückenmuskulatur wird konstant gehalten. Wenn das Ziel sicher anvisiert wurde, wird der Schuss über das Release ausgelöst. Wichtig ist das Nachhalten nach dem Auslösen bis der Pfeileinschlag wahrgenommen wurde.

Erst dann ist der Schuss beendet und die Haltung wird entspannt. Dies dient der Analyse des gesamten Schussablaufs. So können etwaige Fehler schnell erkannt und korrigiert werden.

Die Sehne hat vom Werk aus einen leicht klebrigen Film. Dieser schützt die Sehne vorm austrocknen, hält sie geschmeidig und elastisch. Damit die Sehne möglichst lange Zeit genutzt werden kann, sollte diese immer mal wieder mit Sehnenwachs behandelt werden.

Immer wenn ihr merkt, dass die Sehne trocken wird, behandelt sie mit Sehnenwachs, eine zeitliche "Regelung" gibt es hier nicht.

Das Wachsen der Sehne ist nicht nur Pflege, auch das Schussbild kann mit der Pflege der Sehne verbessert und gehalten werden. Eine gewachste Sehne nimmt weniger Feuchtigkeit auf, dass bedeutet auch bei Nässe und Regen macht ihr weiterhin gute Schüsse.

Zudem werden kleinere Unebenheiten ausgeglichen, die Sehnenstränge schmiegen sich besser aneinander, wodurch die Reibung minimiert wird.

Benötigt wird:

  • Sehnenwachs
  • fusselfreies Tuch
  • dickeres Nähgarn

Bevor ihr beginnt, solltet ihr eure Sehne bei diesem Anlass erst einmal sorgfältig prüfen.

  1. Sind alle Stränge intakt?
  2. Wie sieht die Färbung der Sehne aus? Ist diese bereits sehr verblasst und die einzelnen Stränge sehr spröde, hilft auch das Wachsen nichts mehr. Hier sollte eine neue Sehne genutzt werden.

Zum Wachsen der Sehne, sollte dein Bogen zunächst aufgespannt werden, achte bitte auf die korrekte Standhöhe.

Das Wachsen:

  1. die Sehne sollte von allen Seiten gleichmäßig eingewachst werden (bitte hier nur die eigentliche Sehne | Mitten- und Endwicklungen aussparen)
  2. mit dem fusselfreien Tuch wird nun um die Sehne herumgeschlagen und das Wachs eingerieben (ACHTUNG: durch Reibung entsteht Hitze), die entstehende Wärme ist für das Verteilen des Wachses sehr gut
  3. Es gilt je nach Sehnentyp, weniger ist manchmal mehr ODER umgekehrt
  • Dacronsehnen können ruhig dicker gewachst sein, da diese sehr schnell Wasser aufnehmen und aufgrund Ihrer Dehneigenschaften hohe Belastungen verkraften müssen
  • Wettkampfsehnen, sollten leicht und schnell sein, daher werden diese weniger stark gewachst, das überflüssige Wachs wird mit dem dickeren Nähgarn aus der Sehne gedrückt (hierzu: Faden einmal um die Sehne und dann von oben nach unten an der Sehne entlang)

Weiterhin solltet ihr eure Sehne und den Bogen generell nicht dauerhaft starker Sonnenstrahlung und hohen Temperaturen aussetzen. Das bedeutet unter anderem: lasst den Bogen nicht im Hochsommer über Tage im heißen Auto liegen.

Das Zuggewicht bei einem Lang- oder Recurvebogen ist in der Regel auf einen Auszug von 28 Zoll (Darstellung auf dem Wurfarm: @28") gemessen. Das bedeutet zieht ihr den Bogen 28 Zoll aus, habt ihr exakt das Zuggewicht auf der Hand, welches auf dem Wurfarm steht.

Aber was passiert wenn ihr den Bogen weniger oder mehr auszieht? Pauschal kann man sagen, dass sich das Zuggewicht pro Zoll der mehr oder weniger ausgezogen wird um ca. 2 lbs verändert (1 Zoll ~2 lbs).

Beispiel: Ragim Wildcat mit 68Zoll und 30lbs, @28Zoll

  • Ihr zieht den Wildcat 28 Zoll aus, dann habt ihr 30 lbs auf der Hand.
  • Zieht ihr den selben Bogen aber nur 26 Zoll aus, habt ihr ca. 4 lbs weniger auf der Hand also ein Zuggewicht von 26lbs.
  • Im Umkehrschluss: Zieht ihr 32 Zoll aus, habt ihr 34 lbs auf der Hand.

Dieses Wissen ist nötig, um euer passendes Zuggewicht zu bestimmen und natürlich auch für den optimalen Spine bei euren Pfeilen.

Bei der Grundstellung im Bogenschießen werden die Füsse leicht versetzt mit einem ungefähren Abstand von 30 bis 40cm so platziert, dass sie mit der Schusslinie einen Winkel von ca. 90°bilden.

Bei Linkshandschützen ist dies spiegelverkehrt.

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Schultern und Hüfte werden nicht gedreht. Nur der Kopf blickt in Richtung Ziel. Die Beine werden nicht durchgedrückt, sondern sollten locker gehalten werden.

Eigentlich überall, ...

Der Bogen gilt als Sportgerät und Sportgeräte dürfen überall genutzt werden. Auch de Armbrust ist ein Sportgerät gilt aber gemäß dem Gesetz als waffengleichgestellter Gegenstand. Der Umgang mit der Armbrust wird im Waffengesetz geregelt.

Die aus dem gültigen Recht einzige resultierende Voraussetzung für den Erwerb, den Besitz und die Nutzung einer Armbrust ist die Vollendung des 18. Lebensjahres.

Dennoch... hat man als Schütze eine besondere Verantwortung im Umgang mit Pfeil und Bogen oder Armbrust. Auf die Befindlichkeiten seiner Mitmenschen sollte grundlegend Rücksicht genommen werden.

Siehe hierzu auch die gesetzliche Pflicht eines jeden Bürgers

§823 (1) BGB: Wer vorsätzlich oder fahrlässig das Leben, den Körper, die Gesundheit, die Freiheit, das Eigentum oder ein sonstiges Recht eines anderen widerrechtlich verletzt, ist dem anderen zum Ersatz des daraus entstehenden Schadens verpflichtet.

Bei Minderjährigen besteht eine Haftungsbeschränkung §828 BGB.

Das die Sehne am oberen oder auch unteren Sehnenöhrchen reißt, hat selten etwas mit einer mangelhaften Fertigung der Sehne zu tun.

Vielmehr solltet Ihr euren Bogen und die Wurfarmtips genauer untersuchen. Das die Sehne an den Öhrchen zerstört wird, liegt meist an einem zu scharfkantigen Wurfarmtip. Durch die ständige Reibung während des Schussablaufes, wird die Sehne so regelrecht zerschnitten.

Diesem Problem könnt ihr leicht selbst lösen,in dem ihr den Tip ganz vorsichtig mit etwas Schleifpapier behandelt. Natürlich solltest ihr bedenken, dass die Garantie verfällt, wenn ihr selbst "Hand anlegt".

Es ist euch ebenso möglich den Bogen zur "Reparatur" einzusenden.

Der Nockpunkt markiert die Stelle an der Sehne, wo der Pfeil korrekt eingenockt wird. Ziel ist es, einen identischen Schussablauf zu generieren. Der Nockpunkt sorgt in Kombination mit der Pfeilauflage für die immer gleich bleibende Position des Pfeils während des Schussablaufes.

Er sitzt in der Regel oberhalb des Pfeils auf der Sehne. Es gibt aber auch die Möglichkeit zwei Nockpunkte anzubringen (einer sitzt dann über und einer unter dem Pfeil). Eine einfache Methode den Nockpunkt zu setzen, ist es den Pfeil einzunocken, sodass er senkrecht zur Sehne steht. Dann wird der Nockpunkt über den Pfeil gesetzt, sodass der Pfeil nicht mehr auf der Sehne hoch rutschen kann.

Um den Nockpunkt präzise setzen zu können, benötigt man einen Sehnenmaßstab (Checker). Für einen Nockpunkt aus Messing kommt darüber hinaus noch ein eben solcher dazu, sowie eine Nockpunktzange. Für einen gewickelten Nockpunkt empfiehlt sich unser Nockpunkt Wickelgarn. Wie so ein Nockpunkt gesetzt wird, seht Ihr in einem Video unter folgendem Link: Recurve-SetUp - Nockpunktmontage

Mediterrane Fingerplatzierung

Diese klassische Fingerplatzierung wird beim Schießen mit dem olympischen Bogen, dem Langbogen sowie mit kurzen Jagdrecurvebögen benutzt.

Die Sehne liegt im Bereich des ersten Gelenks von Zeige-, Mittel- und Ringfinger. Der Zeigefinger befindet sich dabei über der Nocke, Mittel- und Ringfinger unterhalb der Nocke.

Die Nocke sollte nicht eingeklemmt werden.

Die Positionen der Finger und die Zuglast auf den Fingern müssen immer gleich beibehalten werden.

Handrücken und Handgelenk sind entspannt und gerade. Die Hand steht senkrecht und befindet sich in einer Linie zur Sehne. Der Daumen liegt am Zeigefinger.

Das Abreifen (three under = 3 Finger unter)

Diese Methode wird ausschließlich beim Schießen mit dem Blankbogen verwendet. Die Sehne liegt im Bereich des ersten Gelenks von Zeige-, Mittel- und Ringfinger. Zeige-, Mittel- und Ringfinger liegen zusammen und befinden sich unterhalb der Nocke. Die Zuglast auf den Fingern muss immer gleich beibehalten werden. Handrücken und Handgelenk sind entspannt und gerade. Die Hand steht senkrecht und befindet sich in einer Linie zur Sehne. Der Daumen liegt am Zeigefinger.

Durch weiteres Abgreifen an der Sehne kann man für sich bestimmte Entfernungen „festlegen“. Je näher das Ziel (bis ca. 10 m), desto tiefer greift man ab. Je weiter die Entfernung, desto höher werden die Finger platziert – natürlich bis sie sich maximal wieder direkt unter der Nocke befinden. Auch mediterran kann am Ende noch gegriffen werden.

Bei dieser Methode ist es notwendig, den Nockpunkt entsprechend anzupassen (etwas höher zu setzen) und den Tiller (bei entsprechend ausgerüsteten Mittelteilen) etwas zu vergrößern.

Daumentechnik

Diese Technik wird ausschließlich beim Schießen mit Reiterbögen verwendet. Achtung: Der Pfeil liegt dann bei Rechtshändern auf der rechten Seite – bei Linkshändern auf der linken!

Die Hand steht waagerecht. Mittel-, Ring- und kleiner Finger krümmen sich, sodass die Fingerspitzen die Handinnenfläche berühren.

Der Daumen wird um die Sehne gelegt. Die Sehne liegt dann in der ersten Rille des Daumens.Die Spitze des Daumens berührt das zweite Gelenk des Mittelfingers.

Der Zeigefinger wird nun über den Daumen „gerollt“. Er muss außerhalb des Abschussweges der Sehne bleiben – zeigt also senkrecht nach unten.

Danach drückt die Hand den Pfeil an den Bogen, d.h. der Zeigefinger liegt fest am Pfeil, sodass dieser nicht herunterfallen kann.

Release

Das Release wird ausschließlich für den Compoundbogen verwendet.Der Begriff Release kommt aus dem Englischen und bedeutet „loslassen“ oder „freigeben“.Die Sehne wird also nicht mit drei Fingern gezogen. Um die Sehne zu halten, haben die Releases vorn eine Schlaufe, einen Haken oder eine geschlossene Zange. Die Hand steht waagerecht oder senkrecht mit der Handinnenfläche nach außen.Wenn es mehrere Größen gibt, sollte das Release der Handgröße entsprechen.

Es gibt verschiedene Typen:

  • Befestigung mit einer Schlaufe um das Handgelenk
  • Releases die nur in der Hand liegen

Darunter mit verschiedenen Auslösemechanismen:

  • Hebel am Zeigefinger
  • Druckknopf am Daumen
  • Back Tension über den kleinen Finger

Bei manchen Typen lassen sich auch der Abzugsweg und/oder die Abzugsspannung einstellen. In allen Fällen erfolgt das Lösen aber auch hier über die weitere Erhöhung der Rückenspannung während des Lösevorgangs.

Ausnahmen von all diesen Methoden gibt es im Behindertensportverband. Je nach Behinderung sind die verschiedensten Fingerplatzierungen und auch die Nutzungvon Releases in den verschiedenen Bogenklassen erlaubt.

ILF ist die Abkürzung für International Limb Fitting. Das heißt - das Aufnahmesystem für die Wurfarme am Mittelstück des Recurvebogens (auch Wurfarmtaschen genannt) ist genormt. Die Wurfarme werden nicht mehr angeschraubt, sondern nur noch eingesteckt.

ACHTUNG: Die Wurfarme werden NICHT mit den Tillerschrauben festgezogen! Sie haben also etwas "Spielraum" in den Taschen. Alle Mittelstücke und Wurfarme auch verschiedener Hersteller dieser Bauart lassen sich miteinander kombinieren. Trotzdem muss man anmerken, dass natürlich ein Hersteller seine Produkte perfekt aufeinander abstimmt.

Das ILF System bietet eine wichtige Tuningmöglichkeit am Bogen - die Einstellung des Tillers. Auch kann man das Zuggewicht hier durch die Verstellung der Wurfarme in den Taschen noch etwas variieren.Außerdem gibt es meist auch die Möglichkeit, die Wurfarme seitlich auszurichten.

Unter dem Tiller versteht man den Unterschied - angegeben in mm - zwischen dem Abstand des oberen Wurfarmes zur Sehne und des unteren Wurfarmes zur Sehne.

In der Anleitung zur Grundeinstellung des Recurvebogens Jackelope Zircon seht Ihr, wie die Abstände gemessen werden. Der Bogen muss also über entsprechende Tillerschrauben verfügen.

Beim Recurvebogen mit Mediterranem Griff (Zeigefinger über dem Pfeil, Mittel- und Ringfinger unter dem Pfeil) empfiehlt sich für den Einstieg ein Tillervon 1 - 3 mm (oben mehr als unten!) - für die Blankbogenschützen, die den Abgriff verwenden 3 - 6 mm.

Der Tiller ist ein Tuningelement - d.h. der Schütze muss für sich den bestmöglichen Wert bei konstanter Schießtechnik im Laufe des Trainings ermitteln.

Ist das ein Unterschied? Die eindeutige Antwort lautet: Ja!

Jeder Bogenschütze, der seinen Blick auf den Punkt ausrichtet und fokussiert, den er treffen möchte zielt. Oder andersherum - wer nicht zielen möchte, muss beide Augen schließen. (Der Schuss mit geschlossenen Augen ist übrigens eins der wichtigsten Trainingselemente zum Erlernen der Schießtechnik, also des Bewegungsablaufes.)

Visieren bedeutet, man benutzt Hilfsmittel, um den Bogen und entsprechend denPfeil horizontal und vertikal so auszurichten, dass der Pfeil sein Ziel bei immer gleichem Bewegungsablauf trifft.

Diese Hilfsmittel sind zum Beispiel:

  • Compoundbogen: Scopevisier oder Pinvisier mit Wasserwaage und Peepsight
  • Olympisch Recurve: Visier und Sehnenschatten
  • Blankbogen: Pfeilspitze, Sehnenschatten und Abgreifen an der Sehne
  • Traditionelle Bögen: Pfeilspitze, Bogenfenster, Shelf, Bogenhand

Zu den Visieren:

Die Visiereinstellungen müssen von jedem Schützen individuell vorgenommen werden. Grundsätzlich gilt aber: Je näher das Ziel, umso höher steht das Visier und umgekehrt. Beim Recurvebogen ist die Voraussetzung, dass sich die Zughand unter dem Kieferknochen befindet! Beim Compoundbogen sollte sich die Sehne beim Ankern ebenfalls auf der Nasenspitze und in etwa des Mundwinkels befinden.Gehen die Pfeile zu hoch wird nach oben gestellt - gehen sie zu tief nach unten.Bei Rechtslage wird nach rechts gestellt - bei Linkslage nach links.Die Skalen auf den Visierschlitten sind keine Meterangaben! Sie dienen nur dazu, dass man sich seine Einstellungen der entsprechenden Entfernungen notieren kann.

Ein Auge zu oder beide offen?

Auch diese Frage muss jeder individuell für sich klären. Wer beide Augen offen lässt kann weiterhin räumlich sehen. Der Sehnenschatten ist dann allerdings kaum noch wahrnehmbar. Am Anfang sieht man auch meistens die Visierung doppelt, da der Fokus auf dem Zielpunkt liegt. Als Rechtshänder benutzt man das "linke Visier" - als Linkshänder das "rechteVisier", die Pfeilspitze oder was man sonst als Referenzpunkt am Bogen oder Pfeil benutzt. Im Laufe des Trainings schaltet das Gehirn dann in der Regel das aus, was nicht benötigt wird.

Wer damit nicht klar kommt, deckt das nicht zielende Auge ab. Dafür gibt es spezielle Augenklappen, die am Stirnband oder der Brille befestigt werden, sodass das nicht zielende Auge noch genug Licht bekommt. Würde man das Auge komplett bedecken - z.B. mit einer schwarzen "Piraten-Augenklappe", so käme es aufgrund der konsensuellen Lichtreaktion zur Schädigung des offenen Auges.

Was versteht man unter dem Sehnenschatten beim Recurvebogen?

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Beim Zielvorgang ist die Sehne als ein etwas "verschwommener Balken" vor dem zielenden Auge zu sehen - dies versteht man unter dem Sehnenschatten. Wer das nicht zielende Auge abdeckt, sieht ihn ein wenig schärfer. Schützen, die beide Augen offen haben, werden ihn fast nicht bemerken.

Die immer gleiche Lage des Sehnenschattens bzw. ursprünglich eigentlich der Kopfhaltung ist für die stabile seitlich konstante Trefferlage der Pfeile mit verantwortlich.

Bei Schützen, die mit Visier schießen, eine gerade Kopfhaltung und gesunde Augen haben, wird sich der Sehnenschatten in etwa über der Bogenmitte befinden (Bild). Das setzt auch voraus, dass die Sehne die Nasenspitze berührt.

Der traditionelle Schütze ankert seitlich der Nase - somit wird sich auch der Sehnenschatten in die entsprechende Richtung verschieben. Je nachdem wie weit seitlich geankert wird, ist er mitunter nicht mehr wahrnehmbar.

Bei Schützen, die z.B. eine Hornhautverkrümmung der Augen haben, kann er sich wesentlich weiter nach rechts oder links verschieben.

Wichtig ist am Ende, dass die Kopfhaltung immer gleich bleibt und sich der Sehnenschatten bei jedem Schuss immer an der gleichen Stelle befindet.

Der Button ist ein Anbauteil an Sport-Recurvebögen, die eine dafür vorgesehene Bohrung im Mittelteil haben. Sie befindet sich auf der Höhe der sportlichen Pfeilauflage.

Der Einsatz des Buttons ist nur für Metallmittelteile sinnvoll, da bei diesen das Bogenfenster weit genug ausgeschnitten ist. Holzmittelteile sind so dick, dass der Button seine Funktionen nicht erfüllen kann.

Der Button wird direkt in die Bohrung geschraubt, sodass der Buttonstift später die Mitte des Pfeils berührt. Dazu muss die Pfeilauflage entsprechend justiert werden. Im Button befindet sich eine Feder, die durch Drehen an der gegenüberliegenden Seite des Stiftes (breite Seite) härter bzw. weicher gemacht werden kann. Dazu vorher die Schrauben - meist kleine Madenschrauben - lösen. Vorsicht - diese gehen schnell verloren und es gibt sie nicht als Ersatzmaterial - am Schluss wieder festziehen.

Der Button hat also zwei wesentliche Funktionen:

  1. Einstellen des Seitenversatzes des Pfeils durch entsprechend weites Hineinschrauben bis die Pfeilspitze über der Bogenmittenachse liegt.
  2. Einstellen der Federspannung - Wie die Einstellung erfolgen muss, erklärt der Rohschafttest.

ACHTUNG: Der Button kann keinen falsch ausgewählten Pfeil (Spinewert) korrigieren oder ausgleichen! Es sind nur leichte Anpassungen möglich - bei der Federspannung genau genommen sogar nur an die Härte deiner Zughand!

Der Klicker wird beim Schießen mit dem olympischen Recurvebogen genutzt - also nur beim Schießen mit Visier. Es ist ein Metallstab, der entweder am Bogenfenster direkt oder als Vorbauvariante unter der Visierbefestigung oder auf dem Visierschlitten angebracht wird.

Der Pfeil wird nun beim Auszug unter dem Klickerstab hindurchgeführt. Befindet sich die Zughand des Schützen an seinem Ankerpunkt, werden sich noch etwa 2 - 3 mm von der Pfeilspitze unter dem Klickerstab befinden. Nun wird das Visier endgültig auf den Zielpunkt gehalten.

Darauf folgt die letzte kleine Bewegung im Zugarm nach hinten oder in der Bogenhand nach vorn oder eine Kombination aus beiden und die Pfeilspitze wird somit unter dem Klicker vollständig durchgezogen.

Der Klicker gibt daraufhin sein akustisches Signal kurz vor dem Lösen ab und zeigt an, dass der Schütze immer auf den Millimeter genau seine konstante und gleiche Auszugslänge erreicht hat.

Voraussetzungen für die Nutzung sind also eine perfekte und immer gleiche Schießtechnik sowie bei jedem einzelnen Schuss eine absolut gleichbleibende Auszugslänge. Auch die Pfeile müssen dafür die entsprechende Länge haben - also meistens gekürzt werden.

Themenbereich: Armbrust

Das Gewicht einer Armbrust liegt im Normalfall zwischen 3 und 7 Kilogramm. Dabei sind Armbrüste mit Carbonriser weniger kopflastig, als Modelle mit metallischem Riser. Hervorzuheben sind Reverse Draw Systeme, die dank ihrer Bauweise einen deutlich zum Schützen verlagerten Schwerpunkt haben und von allen Systemen am wenigsten kopflastig sind.

Für Armbrüste empfiehlt sich ein Zielfernrohr mit Mehrfachabsehen. Mit diesen Modellen sind im Regelfall Distanzen von 20 bis 60 Meter möglich, wobei sich das Absehen durch Einstellen der Vertikale nach oben oder unten schieben lässt und somit auch in einem gewissen Rahmen geringere oder weitere Distanzen erlaubt.

Für leistungsstarke Armbrüste bieten wir Zielfernrohre mit Weitschussabsehen an. Damit sind mühelos Distanzen von über 100 Metern möglich, ohne das Zielfernrohr verstellen zu müssen.

Es gibt 2 Arten von Abzugseinheiten. Einmal nach unten öffnende Schlossklappen, die bei den meisten Herstellern verbaut werden oder nach oben öffnende Schlossklappen, wie man sie beispielsweise bei Armbrüsten von Excalibur vorfindet. Der Vorteil nach oben öffnender Schlossklappen liegt dabei in der Bauweise, die ein geringeres Abzugsgewicht ermöglicht.

Neben der Armbrust selbst werden zum Schießen passende Bolzen und eine Zielvorrichtung benötigt. Als weiteres Zubehör empfehlen wir folgende Produkte.

  • Spannhilfe
  • Schmiermittel für den Lauf (Lubricant oder Rail Lube)
  • Pflegemittel für die Sehne (Sehnenwachs)
  • Pfeilziehhilfe / Bolzenzieher
  • Transporttasche

Ausschlaggebend für die Leistung der Armbrust ist, wie viel Energie beim Abschuss auf den Bolzen übertragen wird. Je höher dabei die kinetische Energie ist, desto höher fällt die Pfeilgeschwindigkeit aus. Wichtig für hohe Pfeilgeschwindigkeiten sind daher ein langer Weg der Pfeilbeschleunigung (Power Stroke), sowie die optimale Synergie aus Cams, Kabel und Sehnen mit maximaler Effizienz.

Das Zuggewicht ist an dieser Stelle weniger bedeutungsvoll.

Im Gegensatz zu Pfeil und Bogen wird der Umgang mit Armbrüsten im Waffengesetz geregelt. Hier nimmt die Armbrust jedoch eine Sonderstellung (den Waffen gleichgestellter Gegenstand) ein.

Nummer 1.2.2 der Anlage 1 zu §1 Absatz 4 WaffG: Den Schusswaffen stehen gleich tragbare Gegenstände, bei denen bestimmungsgemäß feste Körper gezielt verschossen werden, deren Antriebsenergie durch Muskelkraft eingebracht und durch eine Sperrvorrichtung gespeichert werden kann (z. B. Armbrüste) Dies gilt nicht für feste Körper, die mit elastischen Geschossspitzen (z. B. Saugnapf aus Gummi) versehen sind, bei denen eine maximale Bewegungsenergie der Geschossspitzen je Flächeneinheit von 0,16 J/cm2 nicht überschritten wird;

Armbrüste dürft ihr laut WaffG (Nummer 2.1.10, 2.3.2 und 2.42. der Anlage 2 zu §2 Absatz 2-4 WaffG)

Erlaubnisfrei erwerben, besitzen und führen, solange ihr das 18. Lebensjahr vollendet habt (§2 Absatz 1 WaffG)

Aber was bedeutet erwerben, besitzen und führen? Auch dies ist im Gesetz geregelt:

Anlage 1 zu §1 Abs. 4 Abschnitt 2:

Im Sinne dieses Gesetzes

  1. erwirbt eine Waffe oder Munition, wer die tatsächliche Gewalt darüber erlangt,
  2. besitzt eine Waffe oder Munition, wer die tatsächliche Gewalt darüber ausübt,
  3. überlässt eine Waffe oder Munition, wer die tatsächliche Gewalt darüber einem anderen einräumt,
  4. führt eine Waffe, wer die tatsächliche Gewalt darüber außerhalb der eigenen Wohnung, Geschäftsräume, des eigenen befriedeten Besitztums oder einer Schießstätte ausübt,
  5. verbringt eine Waffe oder Munition, wer diese Waffe oder Munition über die Grenze zum dortigen Verbleib oder mit dem Ziel des Besitzwechsels in den, durch den oder aus dem Geltungsbereich des Gesetzes zu einer anderen Person oder zu sich selbst transportieren lässt oder selbst transportiert,
  6. nimmt eine Waffe oder Munition mit, wer diese Waffe oder Munition vorübergehend auf einer Reise ohne Aufgabe des Besitzes zur Verwendung über die Grenze in den, durch den oder aus dem Geltungsbereich des Gesetzes bringt,
  7. schießt, wer mit einer Schusswaffe Geschosse durch einen Lauf verschießt, Kartuschenmunition abschießt, mit Patronen- oder Kartuschenmunition Reiz- oder andere Wirkstoffe verschießt oder pyrotechnische Munition verschießt

Heutzutage sind ein Großteil der Armbrüste mit einer Leerschussicherung versehen. Vor dem Kauf empfehlen wir dennoch, dies in der Beschreibung der jeweiligen Armbrust zu überprüfen. Mit dieser Sicherung lässt sich die Armbrust nicht ohne eingelegten Bolzen auslösen.

Bei Leer- oder auch Trockenschüssen wird die Armbrust ohne eingelegten Bolzen ausgelöst. Die Energie überträgt sich in diesem Fall nicht auf den Bolzen, sondern auf die Wurfarme/Cams/Sehnen. Dabei wird die Bogeneinheit oftmals schwer beschädigt.

Prinzipiell lassen sich alle Arten von Bolzen mit jeder Armbrust verschießen, es sei denn, für die Bolzen gelten herstellerseitig Maximalzuggewichte. Sollte dies zutreffen, ist in der Beschreibung ein Vermerkt darüber zu finden.

Für eine optimale Performance der Armbrust muss der Bolzen in der vom Hersteller empfohlenen Länge gewählt werden. Die Spitzen sollten dabei nicht leichter als 125 Grain sein. Schwere Spitzen sind schonender für Armbrüste, da der Sehne beim Abschuss mehr Kraft entgegen wirkt und sich weniger Energie auf die Bogeneinheit entlädt. 1000 Schüsse mit einem zu leichten Bolzen, verhalten sich wie ein Leerschuss.

Armbrüste werden in der Regel mit demontierter Bogeneinheit und nur beigelegtem Zubehör geliefert. Die Montage kann mit dem beiliegenden Werkzeug erfolgen. Alternativ bieten wir in unseren Serviceleistungen einen Montageservice an, bei dem alle im Package enthaltenen oder zusätzlich bestellten Produkte von uns montiert werden. Die Armbrust ist nach dem Auspacken einsatzbereit. Der Montageservice ist im Einschießservice enthalten.

Die Mittelwicklung der Sehne liegt straff auf dem Lauf der Armbrust. Um unnötigem Verschleiß der Sehne vorzubeugen und die Reibung zwischen Sehne und Lauf zu minimieren, ist es ratsam, den Lauf mit Lubricant zu schmieren.

Die freiliegenden Sehnenstränge können mit Sehnenwachs eingerieben werden um ein Austrocknen und spröde werden der einzelnen Stränge zu verhindern.

Die Sehne oder auch die Kabel müssen immer passend zum jeweiligen Modell gewählt werden. Die sichere Funktion einer Armbrust geht verloren, wenn die Kabel/Sehnen nicht in der richtigen Länge verwendet werden.

In manchen Situationen spannt man die Armbrust und es ergibt sich nicht die Möglichkeit zum Abschuss. Es ist in diesem Fall nicht nötig, einen Bolzen zu "verschießen" oder ungewollt Gefahrensituationen herbeizuführen. Im Video siehst du eine simple 3-Schritt-Anleitung, wie du deine Armbrust einfach und sicher entspannen kannst.

Ein Zielfernrohr muss nach der Montage auf die Armbrust eingestellt und eingeschossen werden. Dazu werden 2 oder 3 Probeschüsse auf eine geeignete Zielscheibe abgegeben um zu sehen, wohin die Armbrust schießt. Sollten die Pfeile gar nicht auf der Scheibe sein, sollte man näher heran gehen oder ein größeres Ziel wählen.

Wichtig ist, dass die Armbrust beim Einschießen immer aus der gleichen Position geschossen wird. Idealerweise verwendet man einen Einschießbock oder Sandsäcke. Nicht zu empfehlen ist das Schießen aus dem Stand. Wenn Ihre Armbrust zu tief schießt, drehen Sie an der vertikalen Absehenverstellung des Zielfernrohres in Richtung unten. Schießt die Armbrust zu weit nach links, muss seitlich am Zielfernrohr die horizontale Absehenverstellung weiter nach links verstellt werden.

Die Stellknöpfe befinden sich unter den abschraubbaren Schutzkappen und können mit einem geeigneten Schraubendreher oder einem Cent-Stück verstellt werden. Die Einstellungen werden so lange korrigiert, bis der Pfeil exakt den anvisierten Zielpunkt auf der Zielscheibe trifft.

Das Zielfernrohr muss sich jeder Schütze selbst auf seine bevorzugte Entfernung einstellen. Die Lage der Treffer ist aufgrund der gekrümmten Pfeilflugbahn stark von der Entfernung zum Ziel, der Energie der Armbrust und von den Pfeilen abhängig.

Tipp! Mit unserem Einschießservice bieten wir dir die Möglichkeit an, die Armbrust durch unser geschultes Personal fachgerecht einschießen zu lassen.

Wie weit ein Bolzen tatsächlich fliegt hängt von der Leistung der Armbrust, dem Gewicht des Bolzens und im Endeffekt auch von den Witterungsbedingungen ab.

Grundsätzlich ist es so, dass Bolzen bei stärkeren Armbrüsten schon mehrere hundert Meter weit fliegen können. Auf diese Entfernung jedoch noch effektiv sein Ziel treffen ist fast unmöglich. Daher sind eher Entfernungen zwischen 20 und 80 Metern realistisch. Bei Pistolenarmbrüsten liegt die effektive Reichweite bei ca. 20 Meter.

Es gibt mehrere Möglichkeiten eine Armbrust zu spannen. Die wohl konservativste und schnellste Methode ist das Spannen mit der Hand. Hierbei tritt man mit dem Fuß in den dafür vorgesehenen Fußbügel, wobei die die Hände rechts und links des Laufes die Sehne umfassen und bis zum Einrasten nach oben ziehen. Diese Methode umfasst keine zusätzlichen Hilfsmittel, ist aber grade bei Armbrüsten mit hohem Zuggewicht mit der Zeit äußerst anstrengend und belastet den Rücken und die Hände.

Daher empfehlen wir die Verwendung einer Seilspannhilfe. Diese Spannhilfe ist wie ein Seilzugsystem aufgebaut und erleichtert dadurch den Kraftaufwand beim Spannen der Armbrust um 50%. Durch das gleichmäßige, zentrale Spannen sorgt dieser Vorgang zusätzlich noch für mehr Präzision beim Abschuss. Wie man diese Spannhilfe verwendet lesen Sie unter dem Punkt "Wie benutze ich eine Armbrust-Spannhilfe?".

Eine weitere Möglichkeit bietet ein sogenannter Kurbelspanner. Bei einigen Modellen ist dieser schon integriert, bei anderen kann er nachgerüstet werden. Der Kurbelspanner ist eine handbetriebene Seilwinde, die in der Regel an oder auf dem Schaft montiert ist und dem Schützen ermöglicht, die Armbrust fast komplett ohne Anstrengung zu Spannen. Wie bei der Seilspannhilfe sorgen die kleinen Haken für ein gleichmäßiges, zentrales Spannen und tragen zu einem noch präziseren Schießen bei.

Achtung: Nicht jedes Armbrustmodell kann mit einem Kurbelspanner ausgestattet werden.